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E-Learning: Warum nur positives Feedback den Lerneffekt steigert

Geschrieben von Laura Evers | Mi, 20.01.2021

Feedback ist wichtig für den Lernprozess, besonders im E-Learning. Studien zeigen jedoch: Falsches Feedback kann sogar negative Auswirkungen haben! Erfahre im Artikel, warum positives Feedback wirkungsvoller ist als negatives, und wie du es in Online-Kursen richtig einsetzt.

Studie beweist: Positives Feedback ist effektiver als negatives

“Nur aus Fehlern lernt man” – so sagt der Volksmund. Das ist allerdings nur teilweise richtig. Eine Studie der University of Chicago zeigt: Es kommt auf die Art des Feedbacks an, ob wir nach einem Fehler schnell dazulernen.

Für die Studie wurden 329 Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Beide Gruppen erhielten die gleiche Reihe von Fragen. Die eine Gruppe bekam negatives Feedback, wie es klassischerweise in Prüfungen verwendet wird: Sie erhielten nur Rückmeldung, wenn eine Antwort falsch war. Die andere Gruppe bekam positives Feedback, also immer eine Rückmeldung, wenn eine Antwort richtig war, und keine Rückmeldung zu falschen Antworten.

In einem zweiten Durchgang erhielten die Gruppen dieselben Fragen nochmal. Beide Gruppen verbesserten ihre Ergebnisse. Jedoch war der Fortschritt bei der “Negativ”-Gruppe deutlich geringer als bei der “Positiv”-Gruppe (siehe Grafik).

Das heißt: Positives Feedback verbessert den Lerneffekt. Doch warum ist das so?

Negative Emotionen blockieren das Lernen

Generell gilt: Menschen reagieren stärker auf negative Ereignisse als auf positive – emotional und kognitiv. Das wirkt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch zu den Ergebnissen der Studie: Eigentlich müsste der Lerneffekt doch besser sein, wenn eine stärkere (negative) Reaktion ausgelöst wird?

Der Knackpunkt ist hier die Emotion: Negatives Feedback wirkt demotivierend. Und mit der Lernmotivation sinkt der Lerneffekt. Zudem löst negatives Feedback ein Gefühl der Bedrohung aus, und lenkt somit die Aufmerksamkeit vom Lernstoff ab. Positives Feedback hingegen hebt das Selbstwertgefühl und die Motivation der Lerner. Kurz: Positive Emotionen verbessern den Lernprozess.

Positives Feedback im E-Learning richtig nutzen

Bei Online-Trainings und E-Learnings ist die Motivation ein besonders wichtiger Faktor: Die Verbindlichkeit ist ohne direkten Kontakte zum Trainer oder Coach geringer, die Ablenkung (besonders im Homeoffice) meist höher. Hier bist du als Trainer besonders gefragt, die Motivation deiner Teilnehmer durch positive Erlebnisse hoch zu halten.

Achte daher bei der Erstellung von E-Learnings auf folgende drei Punkte:

  1. Gib deinen Teilnehmern regelmäßig positives Feedback zum Fortschritt im Online-Kurs. Ein einfacher Hinweis “Glückwunsch, du hast schon 50% vom Training geschafft!” wirkt schon sehr motivierend.
  2. Formuliere negatives Feedback konstruktiv. Vermittle deinen Teilnehmern, dass Feedback nicht als “Rüge” gemeint ist, sondern Chancen für einen erfolgreichen Abschluss des E-Learnings öffnet. Gib beispielsweise nicht nur die Rückmeldung “Die Antwort war falsch”, sondern dazu direkt einen Hinweis wie “Schau noch mal im Kapitel 2 nach, wenn du diesen Punkt noch nicht ganz verstanden hast” oder “Schreibe einen Kommentar, falls du mit diesem Thema Verständnisprobleme hast. Der Kursleiter hilft dir dann gern weiter”.
  3. Nutze besonders bei Quizzen und Prüfungen positives Feedback: Gib deinen Teilnehmern direkte Rückmeldung zu richtigen Antworten, statt nur zu falschen. Dazu geben wir dir jetzt noch ein praktisches Beispiel.

Beispiel für positives Feedback im Online-Quiz

Quizze sind eine effektive Möglichkeit im E-Learning, das Wissen der Teilnehmer regelmäßig zu prüfen und zu wiederholen. Meist bekommen die Teilnehmer das Feedback dann nicht direkt von dir persönlich. Bei einem guten E-Learning-Tool kannst du Feedback automatisiert einstellen (richtig/falsch). Das hat aber einen Haken: Dieser automatisierte Weg macht es für deine Teilnehmer noch schwieriger, das Feedback richtig einzuordnen. Negatives Feedback kommt daher schnell sehr “hart” an. Genau das kann deine Teilnehmer schnell demotivieren, an weiteren Lerninhalten zu arbeiten.

Ob und wie du dieses Problem lösen kannst, hängt maßgeblich von deinem Tool ab. Bei blink.it kannst du beispielsweise einstellen,

  • ob Teilnehmer Rückmeldung zu richtigen oder falschen Antworten bekommen.
  • welche Hinweistexte angezeigt werden.
  • ob Teilnehmer eine Meldung bekommen, wenn sie zu wenig Fragen richtig beantwortet haben (“nicht bestanden”).

Im folgenden Bild siehst du zwei Beispiele für ein Quiz auf der blink.it-Plattform:

Beispiel für positives und negatives Feedback im E-Learning. // Quelle: blink.it Plattform

Im oberen Beispiel sind Einstellungen gewählt, die beispielsweise bei klassischen (Schul-)Prüfungen oft genutzt werden. Der Teilnehmer sieht nur, was er falsch gemacht hat. Die richtigen Antworten werden nicht kommentiert. Dazu kommt eine deutliche Meldung, dass dieses Quiz nicht bestanden wurde.

Im unteren Beispiel hingegen bekommt der Teilnehmer positives Feedback zu den richtigen Antworten. Zudem bekommt der Teilnehmer eine neutrale Information, wie viele Fragen er schon richtig beantwortet hat. Das erhöht die Motivation für einen zweiten Versuch!

Wie du siehst, reichen schon kleine Anpassungen aus, um positives Feedback auch im E-Learning effektiv einzusetzen. Überprüfe jetzt deine bestehenden Online-Kurse und ändere negatives Feedback in positives um, wo immer es geht.

Du bist noch auf der Suche nach einem Tool, mit dem du positives Feedback in Online-Kursen perfekt umsetzen kannst? Dann schau dir jetzt blink.it genauer an und buche eine kostenlose Demo, um bald mit nachhaltigen Online-Kursen starten zu können!

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