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Das Kirkpatrick-Modell: Weiterbildungserfolg in 4 Stufen

Geschrieben von Judith Forchheim | Mi, 31.03.2021

Erfolgskontrolle ist für Personaler und Trainer ein wichtiges Thema, schließlich erwarten deine Auftraggeber auch Leistung für ihr Geld. Wie kann ich also meinen Vorgesetzten einen Nachweis für den Erfolg meiner Weiterbildungsmaßnahmen liefern? Donald Kirkpatrick hat ein 4-Ebenen-Modell entwickelt, das dir dabei hilft.

Für Unternehmen ist wichtig zu wissen, dass die bezahlte Weiterbildung wirklich den gewünschten Effekt bringt. Schließlich sollen Mitarbeiter durch diese Maßnahmen relevante fachliche Kompetenzen, Fähigkeiten und Kenntnisse entwickeln, die dem Unternehmen einen langfristigen Nutzen bringen. Bereits Ende der 50er Jahre hat der Wirtschaftswissenschaftler Donald Kirkpatrick ein entsprechendes Evaluationsmodell zur Messung von Trainingsprogrammen entwickelt, um den Nutzen zu belegen.

Dieses Modell lässt sich auf verschiedene Weiterbildungsmaßnahmen anwenden: Insbesondere bei überwiegend digitalen Weiterbildungen musst du als Verantwortlicher den Wert von Weiterbildungen kennen und ihn klar kommunizieren. Wir zeigen dir, welche vier Stufen du bei Erfolgsmessung deiner Weiterbildungsmaßnahmen berücksichtigen solltest:

Das Kirkpatrick-Modell im Überblick

Die vier Stufen der Erfolgskontrolle im Kirkpatrick-Modell

Nach Kirkpatrick beginnst du beim Erstellen deines Modells auf der letzten Stufe – den Ergebnissen. Schließlich sind für Unternehmen vor allem die erreichten Ziele interessant. Von da aus arbeitest du dich immer weiter zu den Teilnehmern vor. Folgende Fragen solltest du dir nach dem neuen Kirkpatrick-Modell auf den jeweiligen Stufen stellen:

 4. Results: Welchen Nutzen hat dein Auftraggeber oder dein Unternehmen?

An oberster Stelle der Erfolgsmessung steht der Unternehmenserfolg deines Auftraggebers. Auf der Results-Stufe wird danach gefragt, inwiefern die angestrebten Ergebnisse der Weiterbildung erreicht wurden. Und wie diese auf die Unternehmensziele einzahlen. Der Nutzen für das gesamte Unternehmen steht hier im Mittelpunkt und nicht die Weiterentwicklung eines einzelnen Teilnehmers.

Das Ziel muss nicht immer komplett zu erfüllt werden. Selbst kleine Entwicklungen und Anstöße von Mitarbeitern in Richtung des Unternehmensziels sind entscheidend. Schließlich kann es schon ein großer Erfolg sein, wenn sich Verhaltensweisen der Mitarbeiter in eine richtige Richtung entwickeln und Ziele dadurch auf lange Sicht erreicht werden.

 3. Behavior: Welche Learnings setzen deine Teilnehmer im Arbeitsalltag um?

Auf dieser Stufe wird betrachtet, wie die Teilnehmer deiner Weiterbildung das Gelernte am Arbeitsplatz letztendlich umsetzen. Es stellt sich die Frage, ob sich das Verhalten deiner Teilnehmer nach der Weiterbildung verändert hat.

Auch Faktoren, die zu einer Verhaltensänderung führen, spielen eine wichtige Rolle. Diese sollen natürlich gestärkt werden, sodass die Teilnehmer das Gelernte langfristig im Arbeitsalltag umsetzen. Bestenfalls führst du als Weiterbildungsverantwortlicher Gespräche mit Teilnehmern und Vorgesetzten, um diese Faktoren und die damit verbundenen Veränderungen hervorzuheben.

 2. Learning: Was haben deine Teilnehmer in der Weiterbildung gelernt?

Der Lernprozess wird auf der zweiten Ebene betrachtet. Es wird danach gefragt, ob sich Wissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten deiner Teilnehmer verbessert haben.

Dabei wird nicht nur nach erworbenen Kompetenzen deiner Teilnehmer gefragt, auch kleine Fortschritte sind entscheidend. Schließlich zählt auch, dass deine Teilnehmer die neuen Kenntnisse in ihren Arbeitsalltag integrieren und versuchen, diese umzusetzen. Veränderungen können sich auch durch ein höheres Commitment mit dem Arbeitgeber zeigen, wodurch das Unternehmen ebenfalls profitiert.

 1. Reaction: Wie hat die Weiterbildung deinen Teilnehmern gefallen?

Auf der Reaction-Stufe werden die Teilnehmer befragt, wie ihnen deine Weiterbildung gefallen hat. Es werden nicht nur inhaltliche Themen wie die Methodenvielfalt, die Vollständigkeit der Weiterbildung oder die Relevanz des Themas berücksichtigt. Auch die Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle für die Zufriedenheit mit deiner Maßnahme.

Sind Teilnehmer unzufrieden, sinkt die Lernmotivation und dein Weiterbildungserfolg ebenfalls. Du siehst also, wie deine Methoden und Maßnahmen bei den Teilnehmern ankommen. Frage sie direkt, was ihnen gut oder schlecht gefällt und setze diesen Input für die nächste Weiterbildung um.

Die vier Stufen nach Kirkpatrick helfen dir dabei, Erfolge und Lernfortschritte der Teilnehmer mit Unternehmenszielen abzugleichen. Gleichzeitig erhältst du direktes Feedback zum Nutzen deiner Maßnahme. Zusätzlich siehst du durch das Feedback deiner Teilnehmer auch direkt, wo Verbesserungsbedarf besteht und kannst deinen eigenen Nutzen daraus ziehen. Das Modell ist nur eine von viele Möglichkeiten, den Erfolg von Weiterbildungen zu messen und sie langfristig zu verbessern.

Hier im Blog findest du viele weitere Tipps, die dir die Planung künftiger Maßnahmen erleichtern. Um keinen Artikel zu verpassen, kannst du unseren wöchentlichen Newsletter kostenlos abonnieren und erhältst die neuesten Artikel direkt per Mail.

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