Blended Learning als Mehrwert für Trainings - Einblicke in Entwicklungsprogramme von Zach Davis

3 Min. Lesezeit
Di, 18.04.2017

Führungskräfte sind eine spezielle Zielgruppe in der Weiterbildung. Auf der einen Seite sind Führungskräfte mit mehr Verantwortung und besonderen Anforderungen konfrontiert (z.B. Entscheidungsfindung, Informationsmanagement, Konflikte u.v.a.m.), auf der anderen Seite gelten sie als Vorbild.

So auch bei dem Thema Weiterbildung. Ein Chef oder eine Chefin, die von den Mitarbeitern Engagement in der Weiterbildung fordert, selbst aber keine Initiative zeigt, wird nicht ernst genommen. Hier gilt der schöne Spruch: “Nicht nur reden, sondern handeln!”. Wie lassen sich aber Kursangebote für die Führungskräfteentwicklung und für andere Fachkräfte entwickeln? Wie können diese Programme gestaltet werden, damit es sich um nachhaltige Entwicklungsprogramme handelt und nicht um einmalige Veranstaltungen, die schnell in Vergessenheit geraten? Gerade bei Kursinhalten, die erst durch das Ausführen erprobt und getestet werden müssen, ist die kontinuierliche Entwicklung eine wichtige Grundvoraussetzung.

Antworten auf diese und weitere Fragen gibt Zach Davis (6 Min)

Neue Ansprüche an Trainingsprogramme

Lernen in der modernen Arbeitswelt stellt verschiedene Ansprüche an Trainingsprogramme:

  • Informationen und Wissen müssen auffindbar und abrufbar sein, wenn diese benötigt werden (im Gegensatz zu auswendig lernen).
  • Es werden jene Informationen benötigt, die zu der Situation und den Bedürfnissen des Lerners passen.
  • Praxisbezogenes Lernen am Arbeitsplatz ermöglichen.
  • Neben dem individuellen Lernprozess auch das Lernen in der Gruppe und in Netzwerken fördern. Dieser Ansatz wird unter dem Stichwort “Soziales Lernen” oder “Social workplace learning” diskutiert.

Besonders Führungskräfte und Fachkräfte zählen auf diese Aspekte, da die persönliche Entwicklung und Weiterbildung sonst mit dem Arbeitsalltag kollidiert. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, können Blended Learning Konzepte helfen. Zach Davis nutzt diese integrierte Herangehensweise. Im ersten Gesprächsteil (LINK) hat er vorgestellt, wie er sich am Markt positioniert und was er im Angebot für seine Kunden hat. In seinen Lernkonzepten nutzt er die Kombination aus Präsenzveranstaltung und selbstständiges Onlinelernen der Teilnehmer.

Das Blended Learning Trainingsprogramm im Detail

In der Regel startet Zach Davis mit einer Kickoff-Veranstaltung. Diese findet je nach Kundenwunsch online oder vor Ort bei den Teilnehmern statt. Nach dem Einstieg beginnt die Begleitung mit der Onlineplattform. In dieser ersten Phase wurden inhaltlich die Grundlagen vorgestellt, es wurde erklärt wie die Onlinebegleitung funktioniert und warum die aktive Auseinandersetzung (z.B. mit dem Thema Zeitmanagement) über einen längeren Zeitraum für die Entwicklung eine wichtige Rolle spielt. Die Inhalte die sonst in einem ein- oder zweitägigen Seminar vermittelt wurden, werden nun den Teilnehmern online, in abgeschlossenen Einheiten, angeboten. Der Zeitraum kann je nach Trainingsziel (oder Kundenwunsch) festgelegt werden. In diesem Fall findet die Begleitung über einen Zeitraum von 90-120 Tage statt. Jeder Teilnehmer kann selbst bestimmen, wann er sich mit den Einheiten auseinandersetzen möchte. Das hat den einfachen praktischen Grund, dass wenn ein Teilnehmer für einen Zeitraum im Urlaub ist, dann kehrt er zurück und muss eine große Menge der Einheiten nachholen, wenn diese täglich freigeschaltet werden.

So ist eine Einheit in der Führungskräfteentwicklung aufgebaut

Eine Einheit besteht aus einem Inhalt (z.B. ein Text oder ein Video zu dem Thema “Nein sagen”), einer konkreten Umsetzungsübung zu dem Inhalt (z.B. ein Handlungsvorschlag oder eine Methode) und eine Reflexion.

Üben verstehen reflektieren

Reflexionsfragen sind ein wichtiges Hilfsmittel. Dieser Ansatz hat in der Hochschulbildung und der medizinischen Ausbildung eine lange Tradition (Stichwort Reflective Practice.

Reflexion kann an den sechs Phasen ansetzen: 1. Beschreibung, 2. Gedanken/Gefühle 3. Bewertung 4. Analyse (Ist) 5. Analyse (Zukunft) 6. Planung

Reflexion und Reflexionsfragen

Daher kann der Teilnehmer mit den richtigen Reflexionsfragen mehrere positive Effekte erreichen: Er/Sie kann…

  • ...überlegen, was er gelernt hat, bzw. welche neuen Informationen angeeignet wurden.
  • ...ein Fazit formulieren.
  • ...beurteilen, welche Aspekte erfolgreich umgesetzt wurden.
  • ...feststellen, ob der Fall überhaupt nicht eingetreten ist.
  • …prüfen, ob ihm eine Ausnahme eingefallen ist.
  • ...planen, was er bei dem nächsten Versuch anders machen würde.

Eigene Entwicklungsprogramme entwickeln

Wo soll man nur beginnen? Wenn du deine erste eigene Onlinebegleitung erstellst, dann solltest du dir das Trainingsthema vornehmen, welches du am sichersten beherrscht. Wichtig ist das KISS-Prinzip (“Keep it short and simple”). Suche dir 5-8 Onlineinhalte (z.B. Informationen, Übungen, Reflektionsfragen) für deine Teilnehmer. Diese Onlineinhalte erreichen deine Teilnehmer in den Wochen nach deinem Präsenztraining. Diese begleitenden Inhalte sollten auf dein Präsenztraining abgestimmt sein. Im ersten Schritt reichen einfache Texte oder Präsentationsfolien. Auch Videos sind mit der richtigen Vorbereitung in kurzer Zeit gedreht und eingebunden.

Wenn dein erster Test positiv verlaufen ist, dann kannst du nach und nach weitere Trainingsinhalte hinzufügen. Im Video beschreibt Zach Davis zum Beispiel, dass er mit seinem Kernthema “Zeitmanagement” begonnen hat. Anschließend hat er die Themen seiner Entwicklungsprogramme (“Umgang mit Ablenkungen”, “Produktivität”) ausgebaut.  Er bereitet die Inhalte als zusammengeschriebenen Text vor und sammelt die Materialien. Anschließend wird die Erstellung auf der Plattform von seiner Mitarbeiterin ausgeführt. Für die Erstellung, Administration und Betreuung sind keine E-Learning Experten nötig.

Du möchtest dein Training auch in ein Entwicklungsprogramm umwandeln? Gerne unterstützen wir dich. Schreib uns eine Mail oder hinterlasse uns ein Kommentar.

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