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Video-Interview per Smartphone: Perfekt vorbereitet in 4 Schritten

Geschrieben von Corinna Günther | Mo, 07.01.2019

Aussagen von anderen unterstützen deine eigene Expertise als Trainer oder Coach und zeigen, dass du gut vernetzt bist. Noch besser, wenn du diese Aussagen auf Video festhalten kannst! blink.it-Gründer Konstantin hat selbst schon viele Video-Interviews gedreht und weiß: Eine gute Vorbereitung ist viel wert. Welche Tipps er für deine Interview-Planung hat, erfährst du in diesem Artikel.

Selfie-Videos sind stark im Trend – alleine oder im Interview!

Menschen lieben Videos. Kein Medium ist so gefragt. Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen selbst Videos mit dem Smartphone drehen. Dabei ist die Selfie-Perspektive nach wie vor das beliebteste Format: Hand ausstrecken, Smartphone-Kamera auf sich selbst richten und los geht’s!

Auch als Trainer oder Coach kannst du die Wirkung bewegter Bilder für dich nutzen. Zum einen als Inhalt für deine Online-Begleitung, indem du du das Smartphone auf einem Stativ vor dir aufbaust und direkt zu deinen Teilnehmern sprichst. Zum anderen kannst du aber auch von dir ablenken und andere Personen vor laufendem Smartphone interviewen. Hier stellt sich dann die Frage: Wen willst du interviewen und für welchen Zweck?

Tipp: Alle Informationen zum Videodreh mit dem Smartphone findest du auf unserer Infoseite:
Videos für Online-Kurse erstellen – ganz einfach mit dem Smartphone

Schritt 1: Wann sind die nächsten Gelegenheiten für Video-Interviews?

Tolle Einsatzmöglichkeiten von Video-Interviews sind:

  • Kunden- oder Teilnehmerstimmen
    1. Direkt nach dem Seminar: Ein kurzes Feedback von Teilnehmern
    2. Noch im Seminar: Teilnehmer erklären vor laufender Kamera, welche Übungen sie machen sollen (Gruppengefühl)
    3. Mit langjährigen Kunden: Eine Empfehlung für deine Homepage
    4. Mit eigenen Trainern/Fortbildnern: Zusammenfassung der Zusatz-Qualifikation für deine Homepage
  • Experten-Interviews 
    1. Nach einer Keynote: Am Ausgang abfangen und wesentliche Aspekte kurz fürs eigene Training zusammenfassen lassen
    2. Zu einem deiner Produkte/Angebote: Empfehlung von befreundetem Speaker oder Trainer (vielleicht auch gegenseitig)
  • Außenstimmen
    1. Mit der Führungskraft des Teilnehmers: Video-Botschaft für die Online-Begleitung (zur Motivation und Unterstützung)
    2. Auf einer Veranstaltung: Andere Teilnehmer zu deinem Experten-Thema befragen

Meistens lohnt sich so ein Interview für beide Seiten. Schließlich fühlen sich die meisten Menschen geehrt. Sie sind wichtig genug, dass du ihnen deine Zeit opferst. Aber auch du selbst solltest dir die Frage stellen, ob ein Video-Interview für dich wirklich nützlich ist.

Schritt 2: Lohnt sich der Aufwand für den Video-Dreh?

Für die GSA Convention 2018 hat sich blink.it-Gründer Konstantin vorgenommen, Speaker und Trainer für unseren Blog zu interviewen. Dafür hat er sich vorab folgende Frage gestellt:

Warum mache ich dieses Video überhaupt? Welchen Mehrwert erzeuge ich überhaupt und für wen? Erst dann mache ich es – viele Videos muss ich auch echt nicht machen.

Genau wie bei jeder anderen Maßnahme steht die Frage nach dem Ziel an erster Stelle. Du solltest dir im Klaren sein, wie und wofür du die Videos verwenden willst – und wie sie dir dann nutzen können. In Konstantins Fall war das die Verwendung für unseren Blog und Youtube-Kanal: Wir möchten unsere Kunden so weit es geht dabei unterstützen, erfolgreich zu sein. Und Erfahrungen anderer Trainer sind dabei immer eine große Hilfe.

Was dir bei der Planung eines Videos immer helfen kann, ist ein grobes Konzept, um den roten Faden nicht zu verlieren. Dafür haben wir eine Ausfüll-Vorlage erstellt, die du dir herunterladen kannst. Die wichtigsten Fragen dabei: Wozu? Wovon? Was/Wer? Wie? Wo?

Schritt 3: Wie muss ich mich technisch für den Dreh vorbereiten?

Hast du dich für ein bestimmtes Ziel zu einem bestimmten Gelegenheit entschieden, solltest du dich auf dein Video-Interview vorbereiten. Doch keine Sorge – dieser Schritt wird dich nicht viel Zeit kosten! Die Technik-Empfehlungen stammen aus Konstantins Erfahrung, der schon viele unterschiedliche Videos mit unterschiedlicher Ausrüstung gedreht hat. Und da steht der Zeit-Nutzen-Faktor immer im Vordergrund.

Das Basis-Set: Perfekt für den mobilen Dreh zwischendurch In den meisten Fällen entscheidet er sich inzwischen für die einfachste und schnellste Variante, die aus vier Dingen besteht:

Konstantins Empfehlung fürs Basis-Set für Video-Interviews: Das eigene Smartphone, falls nötig ein Adapter, ein Rode SmartLav Mikrofon und ein Y-Stecker, z. B. auch von Rode.

Damit bist du nicht nur mobil, du trägst auch wenig Gewicht mit dir herum und kannst dank Mikrofon trotzdem für absolut ausreichend guten Ton sorgen. Auf Reisen hat Konstantin deshalb immer ein kleines Rode-Mikrofon mit Rode-Stecker dabei – oft sogar jeweils zwei, damit er den Interview-Partner UND sich selbst verkabeln kann. Den weißen Adapter im Bild brauchst du auch nur, wenn dein Smartphone keinen Klinken-Stecker hat – meistens bekommst du den aber schon beim Kauf des Smartphones dazu.

Die “Smooth”-Variante für weniger Wackler

Der Haken beim Basis-Set: Du musst das Smartphone mit möglichst ruhiger Hand halten, was oft leichter gesagt als getan ist. Für mehr Stabilität lohnt sich ein Stabilisator, zum Beispiel das Smooth-Q von Zhiyun. Dadurch ist dein Smartphone relativ wackelsicher. Allerdings hast du damit auch wieder deutlich mehr Gewicht bei dir und durch die Verkabelung kann es beim Dreh trotzdem zu ein paar wackligen Momenten kommen.

Das blink.it kit für den stationären Dreh

Zum Schluss noch die Variante für den Video-Dreh bei dir zuhause, im Büro oder im Seminarraum: Mit dem blink.it kit hast du die beste Ausrüstung zum immer noch kleinen Preis von unter 250 Euro. Das blink.it kit besteht aus insgesamt 8 technischen Gegenständen, die bis auf das Stativ in eine kleine Box passen.

Das blink.it kit lohnt sich immer dann, wenn du dir konkret Zeit für den Videodreh einplanst – mindestens eine Stunde.

Auf Reisen lohnt es sich dann, das blink.it kit einzupacken, wenn du dir konkret Zeit für den Dreh eingeplant hast. Möchtest du eher auf einer Veranstaltung nebenbei ein paar Interviews führen, raten wir dir eher zur Basis-Variante oben.

Schritt 4: Wie muss ich mich inhaltlich für den Dreh vorbereiten?

Auch bei der inhaltlichen Vorbereitung hat Konstantin einige Tipps für euch. Auch hier soll die Planung vor allem schnell und einfach funktionieren. Deshalb verwendet Konstantin nicht mehr als einen DinA5-Zettel. Den steckt er am Drehtag entweder in die Gesäßtasche oder in die Innentasche seines Sakkos – je nach Kleiderordnung.

Auf die Vorderseite schreibt er maximal drei Fragen, die er den Interviewpartnern stellen möchte. Die Fragen schaut er sich immer mal wieder an, sodass er während des Interviews selbst den Zettel nicht mehr braucht.

Auf der Rückseite schreibt Konstantin seinen Pitch: Notizen, wie er den potenziellen Interviewpartner ansprechen kann, um ihn von der Idee zu überzeugen. Dabei geht es vor allem um folgende drei Punkte:

  • Grund: Was nützt das Interview beiden Seiten?
  • Autorität: Warum kann dein Interviewpartner dir Vertrauen schenken?
  • Transparenz und Absicherung: Dafür verwendest du das fertige Material (z. B. Youtube, eigene Homepage, geschlossener Online-Kurs…)

Diese drei Aspekte solltest du unbedingt klären, wenn du ein Interview mit einer Person startest. Überlege dir zwei bis drei Sätze, mit denen du genau diese Punkte vermitteln kannst. Diese Sätze schreibst du auf die Rückseite deines Zettels – so hast du alle notwendigen Informationen auf kleinem Platz immer bei dir!

Tipp: Um auch in Sachen Datenschutz auf der sicheren Seite zu sein, solltest du deinen Interviewpartner nicht nur vor dem Interview um Erlaubnis für die konkrete Veröffentlichung fragen. Für die DSGVO brauchst du eine schriftliche Einverständniserklärung des Interviewten. Am besten holst du dir am Drehtag die mündliche Zusage und schreibst dem Interviewten im Nachgang eine Mail (z. B. kurz vor der geplanten Veröffentlichung), mit der Bitte um schriftliche Bestätigung zwecks DSGVO. Dadurch machst du den Interviewten noch einmal auf dein Video aufmerksam und kannst ihn direkt erinnern, sich das Ergebnis beispielsweise in den Social Media anzuschauen und zu teilen.

 

Fazit: Abwägen, Ausrüsten, Absprechen, Absichern

Mit diesen vier Schritten bist du perfekt für dein Video-Interview vorbereitet! Die wichtigsten Tipps von Konstantin hier noch einmal abschließend als “4-A-Regel” zusammengefasst:

  • Abwägen: Überlege dir gut, ob das Video deinen (Zeit-)Aufwand wert ist
  • Ausrüsten: Setze technisch auf wenig Ausrüstung, dafür aber gute Qualität – viel mehr als ein Smartphone und ein gutes Ansteck-Mikrofon brauchst du unterwegs meistens nicht.
  • Absprechen: Versetze dich in deinen Interviewpartner hinein und mache ihm klar, was ihm das Video-Interview nützt.
  • Absichern: Sichere dich rechtlich ab und frage per Mail nach einer schriftlichen Einverständnisverklärung, dass du das Video z. B. auf Youtube veröffentlichen darfst.

So kannst du mit wenig Aufwand tolle und wertvolle Video-Ergebnisse erzielen!