Wenn-Dann Pläne für mehr Praxistransfer

3 Min. Lesezeit
Di, 09.02.2016

Gute Vorsätze sind schnell formuliert. Pläne werden geschmiedet, aber häufig nicht umgesetzt. Die Kombination aus Motivation und guter Planung erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit. Nur Motivation reicht häufig nicht aus, um auftretende Herausforderungen zu überwinden.

Eine Führungskraft könnte sich das Ziel setzen: „Ich möchte besser mit meinen Teammitgliedern kommunizieren“. Informationen zu Teamkommunikation findet die Führungskraft in verschiedenen Büchern und sie besucht zusätzlich ein Seminar für praktische Übungen. Wird in diesem Beispiel neben dem Lernerfolg auch der Praxistransfer eintreten? Wahrscheinlich nicht, denn die Führungskraft hat keinen konkreten Plan festgelegt, wann und in welchen Situationen die neuen Kommunikationsmuster (das konkrete Verhalten) auftreten sollen. Neue Verhaltensweisen müssen zwangsweise bestehende Verhaltensweisen oder Gewohnheiten ersetzen. Hier kommen die Wenn-Dann Pläne zum Einsatz.

So hilfst Du deinen Teilnehmern mit einem Wenn-Dann Plan

In Seminaren und Coachings sind die Wenn-Dann Pläne eine ausgezeichnete Methode um Verhaltensänderungen zu begleiten. Warum? Der Anwender muss konkretes Verhalten in einer konkreten Situation beschreiben.

  • Der erste Teil der Formel beschreibt in welcher Situation das neue Verhalten auftreten soll (das “Wenn...”).
  • Der zweite Teil der Formel, der “Dann...”-Teil, beantwortet die Frage: Was will ich eigentlich genau machen? Ungenaue, schwammige Ziele werden weniger häufig umgesetzt. Wenn ein konkretes Verhalten beschrieben wird, formulierten sich die Ziele automatisch nach der SMART Regel. Damit ist die erste Hürde bereits überwunden.
  • Der Anwender formuliert gleichzeitig Verhaltensweisen, welche er nicht machen möchte.
  • Wenn-Dann Pläne unterstützen die Gewohnheitsbildung. Werden die Wenn-Dann Pläne regelmäßig erfolgreich umgesetzt, stellt sich die Abfolge von Auslöser, Verhalten und Belohnung ein (=neue Gewohnheit).

Einige Beispiele für Wenn-Dann Pläne

  • “Wenn ich am Donnerstag von der Arbeit nach Hause komme, dann gehe ich für 20 Minuten um den Baggersee spazieren.”
  • “Wenn ich eine neue Aufgabe bekommen, dann prüfe ich, ob ich diese in 2 Minuten erledigen kann. Wenn nicht, dann schreibe ich die Aufgabe in mein Notizbuch.”
  • “Wenn ich merke, dass ich schnell spreche, dann achte ich auf Tempo, Deutlichkeit und Lautstärke meiner Stimme.”
  • “Wenn ich in die Kantine gehe, dann laufe ich schnell an den Süßwaren vorbei.”
  • “Wenn wir in einer Teamsitzung mit einem neuen Thema beginnen, dann höre ich (als Führungskraft) erst die Meinungen aller Teammitglieder an.”

Wenn-Dann Pläne in deiner Onlinebegleitung

Während deines Seminartermins hast Du die Wenn-Dann Pläne vorgestellt und deine Teilnehmer haben mit deiner Unterstützung die ersten Absichtserklärungen zu deinen Trainingsinhalten erstellt.

Wenn Du die Relevanz und Nützlichkeit deiner Inhalte hervorhebst, wird es den Teilnehmer leichter fallen, diese Inhalte in ihre Wenn-Dann Pläne einzubauen. Sprich mit deinen Teilnehmern über Hindernisse und Herausforderungen bei der Umsetzung der Pläne (z.B. Ablenkung, Vergessen, mangelnde Selbstkontrolle nach einem langem Tag). Menschen die Veränderungen angehen scheitern häufig, weil sie folgende Fragen nicht konkret beantworten können:

  • Was will ich?
  • Warum will ich das?
  • Wie mache ich das?
  • Was mache ich, wenn ich es einmal nicht schaffe?

Eine Woche nach dem Seminar schickst Du deinen Teilnehmern eine Erinnerung. Wie kann eine solche Erinnerung aussehen? Es kann eine einfache Quiz-Abfrage sein: „Wie gut ist es dir diese Woche gelungen, deine Wenn-Dann Pläne umzusetzen?“ Deine Teilnehmer antworten zum Beispiel auf einer Skala von (1) „gar nicht“ bis (5) „alles erreicht“.

Deine Teilnehmer können dir mit einer Freitext-Antwort direktes Feedback zu der letzten Woche geben. Eine Beispielfrage könnte sein:“Welche Herausforderungen bist du begegnet? Schreibe mir einige Stichpunkte.“ Auf diese Herausforderungen kannst Du anonym im nächsten Seminartermin eingehen.

Du kannst deine Gruppe mit einer Audiobotschaft ansprechen und nochmal die wichtigsten Punkte zu deinen Inhalten wiederholen und Anregungen zu Wenn-Dann Pläne geben. Wer hat auf seine Wenn-Dann Pläne geachtet? Wer hat seine Wenn-Dann Pläne umgesetzt und angepasst? Wem gelingt der kontinuierliche Einsatz bereits? Noch besser ist es, wenn dich deine Teilnehmer auch nochmal zu Gesicht bekommen und nicht nur deine Stimme hören.

Baue einen Wenn-Dann Plan in deine Videos ein

  1. Vorbereitung: Nimm dein Smartphone raus, moniere es auf einem Stativ oder baue dir eine Ablage. Damit Du eine gute Ausleuchtung des Videos bekommst, filme die Aufnahmen am besten direkt vor einem großen Fenster. Dein Video sollte zwischen zwei und drei Minuten lang sein. 
  2. Ich schlage für dein Video folgenden Aufbau vor:
  • Begrüße deine Teilnehmer (20 Sekunden)
  • Stelle kurz und knapp in dein Thema vor (40-60 Sekunden)
  • Zu welchem konkreten Verhalten möchtest Du deine Teilnehmer motivieren? Die Pläne sollten deine Teilnehmer selbst erstellen. Unterstützen kannst Du sie mit einem Beispiel. Biete eine konkrete „Wenn-Dann Formel“ an. (40-60 Sekunden)
  • Weise deine Teilnehmer zum Abschluss des Videos darauf hin, dass sie dir Fragen stellen können oder Kommentare hinterlassen können. (20 Sekunden)

Damit ist dein Video fertig. In der blinkit App erstellst Du einen neuen Videoblink in deinem Kurs. In einigen Sekunden ist das Video hochgeladen. Füge einen ansprechenden Titel hinzu und wähle aus, wann das Video deine Teilnehmer erreicht (sofort, in … Tagen oder an einem bestimmten Datum).

Wie verwendest Du Wenn-Dann Pläne? Schreibe uns gerne ein Kommentar.

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