Autorentool im E-Learning: “Egal - Hauptsache was mit Medien!”

4 Min. Lesezeit
Mo, 20.05.2024

Die Anforderungen an ein Autorentool im E-Learning sind rasch formuliert: Es sollte nach Möglichkeit schnell zu erlernen und einfach zu bedienen sein. Im Zweifelsfall intuitiv, selbsterklärend und natürlich schön. Aber ist das wirklich alles?

Eine Frage der Definition

Der Begriff „Autorentool” – im Deutschen ohnehin sehr unspezifisch für alle möglichen Tools zur Inhaltserstellung verwendet – ist eigentlich, oh Wunder, gar kein Tool für Autoren (zumindest nicht explizit). Das mag darin liegen, dass die Autoren im L&D inzwischen Inhaltsersteller sind, und die begreifen ihre Rolle für gewöhnlich nicht nur als „schreibend”, sondern sie betreiben Content Management: d.h. sie erstellen Webseiten, Online-Kurse, ganze Lernreisen etc. Damit sind sie so etwas wie ein Zwischenwesen aus Redakteur, Designer, UX-Spezialist und Pädagoge – eine ebenso krude wie kreative Mischung, die ganz spezielle Anforderungen an eine Autorensoftware und an Tools zur Erstellung von Lerninhalten hat.

Wie unklar die Gemengelage ist, zeigt eine ChatGPT-Recherche, die auf die Frage „Bitte nenne mir fünf Beispiele für stark verbreitete Autorentools” folgendes Ergebnis zu Tage fördert:

Beispiele für Autorentools sind: 
Microsoft Word
Adobe InDesign
WordPress
Articulate Storyline (für E-Learning)
Final Cut Pro (für Videobearbeitung)

Moderne Autorentools vs. „PDF-Binging”

Mal ehrlich, hätten Sie Microsoft Word zu den Autorentools gezählt? Ich vermute nicht, auch wenn es natürlich dafür gemacht ist, um Inhalte zu erstellen. Ob das schnell, einfach und vor allem schön möglich ist, möchte ich an dieser Stelle gerne in Frage stellen. 😉 Da geht mit InDesign schon deutlich mehr, es ist aber wahrscheinlich viel zu umfangreich und eher auf Print-Produkte als auf gelungene Lernreisenoptik optimiert.

Videos sind auch Lerninhalte, doch ob der geneigte L&D-Beauftrage die Zeit (und Lust) hat, sich in Final Cut Pro einzuarbeiten, um ein Video für einen Online-Kurs zu erstellen, darf bezweifelt werden.

Und irgendwie sind PDFs und Videos als ausschließliche Lerndatenträger auch etwas lahm, oder? Gibt’s ja alles schon ewig und die wenigsten von uns brechen in Freudentränen aus, wenn sie sich 20 Seiten PDF als Lernlektüre zu Gemüte führen dürfen. Hat doch damals schon nicht wirklich Spaß gemacht - auch dann nicht, wenn man sich den Spaß ausdruckt! 

Blogartikel Autorentool im E-Learning - Bild im Text

 

Spezialisierte Autorentools vs. Multicontent Autorentools

WordPress als multimediales Content Management System (und irgendwie auch Autorentool) dagegen liegt da aus meiner Sicht schon mehr im Interesse: Ein gutes Autorentool müsste eigentlich etwas „Wordpressiges” haben, denn es kann mit vielen unterschiedlichen Medienarten umgehen und diese auch noch passend übersichtlich auf einer Seite darstellen. Mit den entsprechenden Plugins lässt sich sogar „Interaktivität” herstellen und man bekommt Rückmeldungen vom System über Quizze oder Ähnliches.

Mit Verlaub: Da kommen Final Cut, Word und InDesign nicht mit! Warum? Weil sie sehr spezialisierte Tools sind, die mindestens eine Sache extrem gut und umfangreich können. Sobald man aus dieser Welt ein wenig ausbrechen möchte, stellen einen diese Programme aber oft vor umfangreiche Probleme und es bedarf schon viel Zeit und Expertise, um hier zu guten Ergebnissen zu gelangen. Oder man muss nervigerweise wieder das Tool wechseln und Workarounds bauen. Und eigentlich ist genau das etwas, was dem Lerninhaltserstellenden so gar nicht liegt – denn genau wie der Lernkonsument schätzen er oder sie ein möglichst lückenloses Nutzererlebnis ohne große Barrieren.

Vielleicht ist das moderne Lernelement ja eine Art Webseite, einfach weil man Webseiten so gut kennt und sie ständig besucht. 🤔

PS: Böse Zungen würden behaupten, dass WordPress eigentlich nichts so RICHTIG gut kann, aber trotzdem wird es allerorts verwendet. Vielleicht, weil es schnell zu verstehen und einfach zu bedienen ist. 🤭

Was ist eigentlich mit Articulate? 

Oh ja, da war doch was. Articulate ist ja bekanntlich der Platzhirsch unter den Autorentools, bekannt aus Funk, Fernsehen und weit darüber hinaus. Gerade im L&D wird es in mannigfaltigen Unternehmen zur Erstellung von Lerninhalten eingesetzt - einfach, weil man das so macht und weil es gut funktioniert. Meistens wird es im Zusammenhang mit einem Distributionssystem bzw. einem Learning Management System eingesetzt, das die Lerninhalte dann entsprechend managt und verteilt. Und das liegt daran, dass Articulate nun mal kein LMS ist, sondern ein Autorentool und in seiner Welt entsprechend spezialisiert arbeitet. 

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Und wir sind der Ansicht, dass jedes Autorentool, das auf dem Markt bestehen will, sich berechtigterweise mit dieser Software, die es übrigens bereits seit 2012 (!) gibt,  messen muss. Nun muss man allerdings festhalten, dass „das große Articulate” eine richtige lokal installierte Software ist, während die Browser-Version im Vergleich zur sehr umfangreichen Software-Version doch merklich abgespeckt und reduziert, um nicht zu sagen minimalistisch in der Darstellung ist.

Das hat natürlich damit zu tun, dass man hier auch mobil eine möglichst gute Figur machen möchte, da Articulate auch dafür bekannt ist, robusterweise auf jedem Endgerät zu laufen und annähernd gleich auszusehen. Dennoch ist der Eindruck der Browser-Version im Vergleich zur Articulate-Software schon etwas „weniger schön” (absolut subjektive Wertung). Für manche Features ist man dann also doch geneigt, wieder das Tool zu wechseln und dann ins Basteln zu gelangen. Das nervt, hält auf und ist eigentlich nicht Sinn der Sache …

Blogartikel Autorentool im E-Learning - Bild im Text 2 (Midjourney)


Der Multicontent-Blink - gemacht für Autorentool-Nutzer, die nur EIN Tool benutzen wollen

Bei blink.it ist unser Ansatz stets, die Erstellung von Lerninhalten bzw. „Blinks” möglichst einfach zu machen. Das gilt natürlich auch in einer Welt, in der es nicht mehr reicht, nur mit PowerPoint, PDFs oder Videos zu arbeiten. Im Idealfall geht nämlich alles zusammen und zwar in einem einzigen Lernelement, ähnlich wie wir etwa Websites vorfinden, die mit einem CMS wie WordPress erstellt wurden.

Deswegen hat unsere Design-Abteilung den Multi-Content-Blink erdacht, der bereits auf unserer Roadmap steht und das Erstellen von Lerninhalten im Browser noch einen Tick schöner, einfacher und intuitiver machen soll. Von da an können nämlich alle möglichen Medien in Blinks gepackt und - ähnlich einem Content Management System - arrangiert und strukturiert werden. Und plötzlich nutzt man ein CMS innerhalb eines Autorentools mit LMS-Features!  

Damit hoffen wir, dem Lerninhaltserstellungs-Designer-Pädagogen, der gerne Zeit spart und eine tolle UX schätzt, seine Arbeit noch etwas leichter und lückenloser zu machen. Ziel ist es hier, weiterhin einfach in der Bedienung zu bleiben und schöne Blinks zu ermöglichen, die die Lernenden multimedial abholen und den Lerneffekt auf der gegebenen Grundlage unterschiedlicher Lernvorlieben begünstigen. Denn jede Person hat unterschiedliche Lernpräferenzen und unterschiedliche Medien, mit deren Hilfe er oder sie besonders gut lernen kann. 

Hast du Fragen zum Multi-Content-Blink und zu blink.it als Autorentool? Dann vereinbare gerne über den folgenden Button ein kostenloses Erstgespräch mit uns:  


Hier unten siehst du einen ersten Entwurf aus unserem Design Department. Und natürlich werden wir dich über den Multi-Content-Blink weiter auf dem Laufenden halten. 

Wir hoffen, dass dir dieser Artikel ein paar nützliche Infos zum Thema "Autorentool" geben konnte, und wünschen dir bei der Erstellung deiner Online-Kurse weiterhin viel Erfolg!

Autorentool im E-Learning - Bild im Text 3 (Multi-Content-Blink)

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