Geld im Schlaf?! Warum sich reine Online-Kurse nicht lohnen

5 Min. Lesezeit
Mi, 03.10.2018

Du bist als Trainer oder Coach erfolgreich und möchtest neue Wege gehen? Mut und Lust auf neue Experimente bringen dich voran, doch lass dich nicht irreführen: “Passiv Geld verdienen” mit Online-Kursen ist nicht der richtige Weg. Warum reine Online-Kurse sich meist nicht lohnen und wie du trotzdem das nächste Level deines Trainings erreichen kannst, erfährst du in diesem Artikel!

Die Verlockung: Online im Schlaf Geld verdienen

Der Traum vom großen Erfolg scheint greifbar: Du bist Experte in deinem Gebiet, du arbeitest seit Jahren als Trainer, Coach, Berater – und möchtest jetzt online richtig durchstarten. Anzeigen suggerieren: Mit einem Online-Kurs musst du nie wieder Vertrieb machen! Die Welt steht dir im Internet offen und du wirst über Nacht zum Start!

Was hier so überspitzt klingt, ist doch nicht weit entfernt von realen Anzeigen. Und natürlich klingt das verlockend: Nie wieder nervige Verkaufsgespräche führen müssen, weil du “im Internet einfach so gefunden wirst”.

Michael Witzke, Geschäftsführer von blink.it, hat seit Jahren mit Trainern und Coaches zu tun, die sich genau das wünschen: Online quasi im Schlaf Geld verdienen. Michael weiß aber auch – die Zahlen sprechen gegen solche Annahmen: “Ich rate Trainern und Coaches grundsätzlich davon ab, reine Online-Kurse anzubieten.”

Ja, der Traum vom Reichtum über Nacht durch Online-Kurse ist schön. Warum er aber nicht realistisch ist, stelle ich dir im folgenden Abschnitt dar.

Frau schläft am Laptop: Geld im Schlaf verdienen funktioniert auch mit Online-Kursen nicht

Auch wenn der Traum so schön ist: Geld im Schlaf verdienen funktioniert auch mit Online-Kursen nicht.

Erfolg mit neuem Produkt UND neuem Marketing ist utopisch

Nehmen wir mal an, du möchtest dein Wissen gern online weitergeben. Warum also nicht alles sammeln und in einen umfassenden Online-Kurs stecken? Die Möglichkeit ist da, allerdings solltest du dir bewusst sein, wieviel Arbeit darin tatsächlich steckt:

  1. Du hast ein neues Produkt, das erstellt werden muss
  2. Du hast ein neues Medium und brauchst dadurch ein komplett neues Marketing

Allein der Aufwand, einen guten Online-Kurs zu erstellen, ist nicht zu unterschätzen. Wieviel Zeit hast du für dein Online-Projekt? Wahrscheinlich nicht mehr als 20% von deiner regulären Zeit, denn schließlich muss dein Tagesgeschäft auch weiter laufen.

Beim Aspekt des neuen Produkts sind sich viele Trainer und Coaches noch einigermaßen bewusst, dass die Erstellung Aufwand bedeutet. Die wahre Stolperfalle liegt im Marketing, das bei Online-Kursen völlig anders aussehen muss als bei klassischen Trainings!

Online-Marketing ist ein eigenes Studienfach

Wie hast du bisher deinen Vertrieb gemacht? Als erfahrener Trainer oder Coach hast du dir wahrscheinlich durch langjährige Beziehungen einen festen Kundenstamm aufgebaut. Deine Kunden sind größtenteils Verantwortliche in Unternehmen, die dich kennen und schätzen – aus Erfahrung und persönlichem Kontakt.

Ein Online-Kurs dagegen hat eine komplett andere Zielgruppe, das solltest du von Anfang an bedenken: Vorgefertigte Online-Kurse interessieren vor allem Selbstständige, Kleinunternehmer und Privatpersonen. Für diese Bedarfsgruppe brauchst du eine komplett neue Ansprache, neue Marketing-Maßnahmen – und selbstverständlich auch einen komplett neuen Preisansatz.

Wir von blink.it kennen die Herausforderungen im Online-Marketing nur zu gut: Im Internet herrscht ein Kampf um Aufmerksamkeit und allein die Pflege des Blogs benötigt eine Vollzeitstelle. Möchtest du mit Online-Kursen starten, solltest du dich auf folgende “Studienfächer” rund um Online-Marketing gefasst machen:

  • Content Marketing
    • Marketing-Funnels
    • Advertising
    • Search Engine Optimization
    • Blogging
    • Landing-Pages und Webseiten
  • Social Media Marketing
    • Facebook-Werbung
    • Facebook-Posts
    • Community-Aufbau
  • Affiliate Marketing
    • Content Seeding / Backlinks
    • Gastartikel

Du denkst, du brauchst das alles nicht? Sicherlich ist jedes Produkt und jede Zielgruppe ein wenig unterschiedlich, doch mit leichten Abweichungen sind diese Aspekte des Online-Marketing für alle relevant. Wer sich beim Start mit Online-Kursen nicht von Anfang an damit beschäftigt, wird später den Preis dafür bezahlen: Wenn nämlich niemand auf das fertige Produkt (also deinen Online-Kurs) aufmerksam wird.

Das Produkt: Aufwand und Kosten, einen Online-Kurs zu erstellen

Die Maßnahmen im Online-Marketing sind das eine – das Erstellen deines Online-Kurses das andere. Michael Witzke vergleicht den Aufwand mit dem Schreiben eines Buchs: Bei beiden Projekten musst du dein gesammeltes Wissen verarbeiten, komprimieren und schließlich so neu zusammensetzen, dass es sich verkaufen lässt. Das braucht Zeit!

Müde am Laptop: Die Erstellung eines Online-Kurses mehr Zeit als viele Trainer oder Coachs denken

Expertenwissen allein reicht nicht: Wie beim Schreiben eines Buchs brauchst du bei der Erstellung und Vermarktung eines Online-Kurses viel Zeit.

Was den Preis angeht, solltest du dir ebenfalls nichts vormachen: Wieviel bist du bereit, für ein gutes Buch zu zahlen? 20, 30 Euro? Bei einem Online-Kurs kannst du nicht viel mehr erwarten, vor allem nicht, wenn du dir gerade erst einen Namen im Internet machen möchtest.

Ob Buch oder Online-Kurs – beides sind Produkte, die einmal erstellt und immer wieder verkauft werden können. Doch es sind auch Produkte, die

  • Wissen zu einem speziellen Thema vermitteln
  • aufwändig und zeitintensiv in der Erstellung sind
  • viel Marketing benötigen
  • im Einzelpreis nicht höher als 20-50 Euro liegen

Schau dir zur Orientierung ein paar Kurse bei Udemy an: So werden beispielsweise alle Kurse zum Thema “Lernstrategien” auf der ersten Seite für 11,99 Euro angeboten¹.

Die kluge Alternative: Blended Learning

Wenn du bis hierher gekommen bist, fragst du dich vielleicht: Warum schreibst du das? Willst du nicht, dass ich blink.it nutze?? Ja, natürlich will ich das – doch nur, wenn du damit erfolgreich bist!

Zwar kannst du mit der blink.it-Software auch einwandfrei reine Online-Kurse erstellen, doch wir von blink.it raten Trainern und Coaches von dieser Idee ab. Zu oft haben wir schon gesehen, dass eben der Marketing-Aspekt nicht durchdacht wurde und die reinen Online-Kurse nach aufwändiger Erstellung kaum besucht wurden.

Deshalb unser Rat: Mach nicht gleich eine 180 Grad-Wendung! Bleibe bei dem, was du kennst und kannst und erweitere dein bestehendes Training oder Coaching um Online-Inhalte. So musst du keinen in sich geschlossenen, neuen Kurs erstellen, sondern erstellst gezielt Online-Impulse, die deine Seminare sinnvoll anreichern. Diese Methode, Online und Offline zu kombinieren, heißt Blended Learning.

Mehr über Blended Learning erfahren

Die Vorteile von Blended Learning gegenüber reinen Online-Kursen:

  • Viel weniger Aufwand in der Erstellung deiner Online-Inhalte
  • Online-Marketing entfällt fast komplett (ein Webseiten-Auftritt ist grundsätzlich ratsam)
  • Du kannst auf sicherem Gelände neue Medien testen
  • Du hast geringe Mehrkosten
  • Du bietest einen Mehrwert für bestehende Kunden, die dich gern weiterempfehlen

Was denkst du über reine Online-Kurse? Arbeitest du vielleicht schon mit Blended Learning? Hinterlasse eine Nachricht unter diesem Artikel und teile deine Erfahrungen mit uns!

Disclaimer: Wir haben in diesem Artikel bewusst eine starke Position bezogen. Damit möchten wir nicht sagen, dass das Geld verdienen mit Online-Kursen vollkommen ausgeschlossen ist. Unsere Erfahrung zeigt einfach, dass die Erwartungshaltung bei vielen Trainern und Coaches nicht der Realität entspricht. Das meiste Geld verdienst am Ende nicht du als Trainer, sondern diejenigen, die dir erklären, wie du Online-Marketing umsetzt!

¹ Aktueller Stand bei Veröffentlichung dieses Artikels

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