Interview mit der DVAG: Blended Learning für 17.000 Berater

5 Min. Lesezeit
Mi, 13.11.2019

“Vermögensberatung” klingt verstaubt und konservativ? – Nicht bei der Deutschen Vermögensberatung! Die DVAG-IT und das Bildungsmanagement der DVAG (DAV) setzen auf modernes Online-Lernen und zwei unterschiedliche Ansätze für Blended Learning. Im Interview erklären Gabriele Feist (DVAG-IT) und Matthias Spiegel (DAV) beide Ansätze – und wie die Aus- und Weiterbildung der Vermögensberater mit der blink.it-Lernplattform unterstützt wird.

Hinweis: Dieser Artikel wurde im November 2019 veröffentlicht und zuletzt im November 2020 aktualisiert.

Gabriele-Feist-DVAGGabriele Feist (DVAG-IT) verantwortet als Abteilungsleiterin u. a. die Konzeption und Umsetzung von IT- Weiterbildungsmaßnahmen. Seit knapp drei Jahren werden diese den rund 17.000 hauptberuflichen Vermögensberatern der Deutschen Vermögensberatung im Blended Learning-Format auf der blink.it-Plattform angeboten.

Profilbild Matthias Spiegel DAV-2Matthias Spiegel (DAV) ist aus dem Bildungsmanagement und verantwortet dort mit den Kollegen aus der Medienentwicklung unter anderem die blink.it-Plattform der Deutschen Akademie für Vermögensberatung. Dort wird blink.it unterstützend und begleitend für die Aus- und Weiterbildung der Vermögensberater eingesetzt.


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 Über 25.000 Online-Lerneinheiten wurden im letzten Monat bei der DVAG und DAV abgeschlossen. Was für Lerninhalte vermitteln Sie Ihren Vermögensberatern mit blink.it?

M. Spiegel: Bei der DVAG haben wir sogar zwei blink.it Plattformen im Einsatz: Einmal für unsere IT Systeme und einmal für die eigentliche Vermögensberater-Ausbildung bei der DAV (Deutsche Akademie für Vermögensberatung).

Wir bei der DAV sind für die fachliche Aus- und Weiterbildung der Vermögensberater zuständig, sowie für deren Führungsausbildung. Das Ganze startet in der Regel mit der Existenzgründung, wobei die Direktionsleiter die neuen Vermögensberater anleiten. Dafür haben wir blink.it genutzt, um den Direktionen Lernmaterial zur Verfügung zu stellen. Die anstehenden Vermögensberater können sich so online in die wichtigsten Themen einarbeiten. Wir stellen aber auch Unterlagen bereit, um Trainings und Seminare vor Ort durchzuführen.

G. Feist: Auf der Plattform der IT steht die Handhabung unserer digitalen Unterstützungswerkzeuge im Fokus, vor allem der Umgang mit den speziell für die DVAG entwickelten Apps und Tools. Wir machen Standardkurse nach dem Blended Learning Prinzip und nutzen diese als Lernbegleitung. Wir bauen für unsere Direktionen auf Anfrage eine individuelle Maßnahme, bestehend aus einem Online-Kurs in Kombination mit einem Webinar und/oder einer Präsenzveranstaltung.

 Warum haben Sie sich für Blended Learning entschieden, statt für reines E-Learning?

G. Feist: Wir sind auf Blended Learning gekommen, weil wir rund 17.000 hauptberufliche Vermögensberater haben und diese nicht alle in Präsenzseminaren weiterbilden können. Das ist organisatorisch einfach nicht möglich. Wir brauchten eine andere Lösung, um unsere Vermögensberater im Umgang mit unserer Software zu trainieren: Wenn wir Webinare mit Online-Kursen verbinden, können viel mehr Vermögensberater von unsere Weiterbildungsmaßnahmen profitieren.

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M. Spiegel: Bei der DAV wollten wir den Vermögensberatern die Wahl lassen, wie sie die Lerninhalte konsumieren möchten. Früher war es so, dass es für alles Präsenzveranstaltungen gab. Heute gibt es die Möglichkeit, jedes einzelne Thema entweder in Präsenz oder online zu lernen. Man kann sogar beide Formen kombinieren.

Diese freie Wahl sehen wir als Angebot und auch als Dienstleistung von uns. Die Altersstruktur der Vermögensberater ist sehr heterogen und damit ist auch die bevorzugte Lernform sehr unterschiedlich. Mit Präsenz und Online-Kursen können wir alle Zielgruppen ideal bedienen.

 Wer erstellt und betreut diese flexiblen Lernangebote für die beiden blink.it-Plattformen?

G. Feist: In der IT übernimmt diese Aufgaben ein Lernarchitekt: Ein Kollege aus der Erwachsenenbildung mit entsprechendem Studium. Er ist dafür zuständig, die Kurse zu konzeptionieren, um ein geeignetes Blended Learning zu erstellen. Die Medien werden ebenfalls von eigenen Mitarbeitern erstellt.

M. Spiegel: Innerhalb der DAV kümmert sich bevorzugt ein Team aus fünf Personen um die blink.it Plattform. In Absprache mit den anderen Fachabteilungen werden dabei die Inhalte gepflegt und erweitert.

Das Blended-Learning-Modell der DVAG mit blink.it

Eigene Darstellung des Blended-Learning-Modells der DVAG

 Ihre Online-Kurse haben teilweise mehrere tausend bis sogar zehntausend Teilnehmer. Wie organisieren Sie diese großen Kurse – und wie kontrollieren Sie den Lernfortschritt bei so vielen Teilnehmern?

G. Feist: Auf die großen Grundlagenkurse zur Erklärung unserer IT Systeme und digitalen Tools haben rund 17.000 hauptberufliche Vermögensberater direkt Zugriff. Hier können sich die Vermögensberater selbstständig organisieren und ihr eigenes Lerntempo festlegen.

Bei den individuellen Kursen kontrollieren unsere Trainer den Lernfortschritt. Da sind es jedoch nur 30-60 Teilnehmer. Aber nur so können wir sicherstellen, dass beim Praxistag vor Ort ein ähnlicher Kenntnisstand vorhanden ist. Wir schauen auch, ob beispielsweise Hausaufgaben gemacht werden und weisen vorab auf Aufgaben hin. Die Teilnehmer können so auch schon Fragen stellen, auf die wir dann beim Praxistag näher eingehen können. Unsere Trainer nehmen in dem Fall eher die Rolle eines Lernbegleiters ein.

 Warum haben Sie blink.it als Plattform gewählt, um diese sehr unterschiedlichen Lernkonzepte umzusetzen?

G. Feist: Den Tipp, blink.it auszuprobieren, gab uns unsere externe Beraterin und blink.it-Befürworterin Heike Molin. Wir haben explizit nach etwas Einfachem und Selbsterklärendem gesucht, mit dem auch PC-Anfänger umgehen können. Überzeugt hat uns dann die Einfachheit bei blink.it und dass die Inhalte auf allen mobilen Geräten bearbeitet werden können.

M. Spiegel: Ein zusätzlicher Punkt ist die Möglichkeit der Anpassung an das Corporate Design des eigenen Unternehmens. Wir haben letztens erst bei der DAV eine Anpassung an das eigene Corporate Design umsetzen lassen und waren erstaunt, wie gut sich die Plattform auch optisch bei uns eingliedern lässt.

Einblick in die blink.it-Lernplattform der DVAG: Ein Grundlagenkurs für alle Vermögensberater mit rund 17.000 Teilnehmern. Quelle: blink.it

Einblick in die blink.it-Lernplattform der DVAG: Ein Grundlagenkurs für alle Vermögensberater mit rund 17.000 Teilnehmern. Quelle: blink.it

  Abschließend noch ein Blick auf Ihre Mitarbeiter: Wie kommen blink.it und Ihre flexiblen Lernkonzepte bei den Vermögensberatern an?

G. Feist: Da wir in der IT ursprünglich viele Präsenzveranstaltungen hatten, mussten wir natürlich anfangs mit Akzeptanzproblemen kämpfen. Es gab viele, die keine Online-Kurse, sondern lieber eine Person vor Ort haben wollten. Der überzeugende Punkt für unsere Teilnehmer waren die kurzen Lerninhalte: Ich kann die Videos mal auf dem Weg zum Kunden oder abends auf der Couch ansehen. Wir holen unsere Vermögensberater auch nach Präsenzveranstaltungen noch mal online ab - beispielsweise mit Zusammenfassungen oder auch Fotos - und bekommen das Feedback, dass ihnen das hilft, die Inhalte erneut ins Gedächtnis zu rufen.

M. Spiegel: Dass die Vermögensberater bei Aus- und Weiterbildungsthemen die Wahl haben auch mal zu sagen “Ich ergänze mit den Online-Inhalten die Präsenzveranstaltungen und rufe es mir erneut in Erinnerung” wird ebenfalls sehr gut angenommen. Wir erhalten überwiegend sehr positives Feedback!

  Vielen Dank für diese spannenden Einblicke in die DVAG und DAV, Frau Feist und Herr Spiegel!

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