Klimafreundlich weiterbilden - So können Unternehmen CO2 einsparen

4 Min. Lesezeit
Mi, 09.02.2022
Den CO2 Ausstoß zu reduzieren schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel deines Unternehmens. In der Personalentwicklung liegt hier viel Potential: Erfahre im Artikel einfache Möglichkeiten, Fort- und Weiterbildung klimafreundlicher zu gestalten.

 

Ob durch höheres Umweltbewusstsein oder steigende CO2-Steuern: Unternehmen wollen mehr denn je CO2 einsparen und damit ihre Ökobilanz verbessern. In einigen Bereichen wird hier bereits viel getan, beispielsweise bei der aktiven CO2 Reduktion in Industrieprozessen oder beim Umstieg vom Firmenwagen auf Dienstrad oder Jobticket. 

Die Corona-Pandemie hat zudem deutlich gemacht, wo weiteres Einsparpotential liegt: Im Homeoffice! Hybride Arbeitsmodelle können 12,2 Metagonnen CO2 jährlich einsparen. Jeder deutsche Arbeitnehmende im Homeoffice spart durch wegfallende Pendelzeiten und digitale Datenablage jährlich bis zu 700kg CO2. Das entspricht fünf Flügen von Berlin nach London.

Ein klares Zeichen, nicht nur in der alltäglichen Arbeit, sondern auch in der Weiterbildung von Mitarbeitern nach klimafreundlichen Konzepten zu suchen. Immerhin nahmen allein 2019 über 7,4 Millionen Personen an beruflicher Weiterbildung teil. Hier liegt also ein riesiges CO2-Sparpotential für Unternehmen.

Weiterbildung umweltbewusst und gleichzeitig effizient zu gestalten gelingt mit einigen einfachen Stellschrauben:


CO2 sparen durch weniger Papier in Weiterbildungen

Ein einziges Blatt Büropapier verursacht 5g CO2. Das klingt erstmal wenig, aber: Die Masse macht’s! In vielen Weiterbildungsmaßnahmen werden immer noch klassische Handouts, Fragebögen oder Lehrbücher genutzt – Da kommt viel Papier zusammen!

Nehmen wir an, dass jeder der 7,4 Millionen Weiterbildungsteilnehmenden 5 Blatt Papier bekommen hat, die einen mehr, die anderen weniger. Das macht 37 Millionen Blätter! Damit verursacht die Weiterbildung schon 185 Millionen Gramm CO2, also 185.000 kg CO2 nur in Papier - und produziert nebenbei noch eine ganze Menge Papiermüll.

Tipp 1: Steige vom klassischem Büropapier auf Recyclingpapier um. Das spart ca. 30% CO2 für Weiterbildungsunterlagen ein. Zusätzlich lohnen sich Duplexdrucker, die das Papier beidseitig bedrucken – Ersparnis: Weitere 50%. Zusätzlich solltest du auf hübsche Plastik-Cover bei Schulungshandbüchern verzichten (weniger Plastik ist immer besser!)

Co2 Bilanz Büropapier

Übersicht: So viel CO2 verbraucht Papier laut Nachhaltigkeitsrechner / Eigene Darstellung

Tipp 2: Steige auf digitale Weiterbildungsunterlagen um. “Gar kein Papier mehr” reduziert diesen Posten um 100%, vermeidet Müll und spart auch den Mitarbeitern sowohl das Herumtragen, als auch die Suche nach den Papierunterlagen. 

Unterlagen im PDF- oder Word-Format können einfach per E-Mail versendet werden. Die Ausrede “nur in Papierform bekommt es wirklich jeder!” ist veraltet: Da 95% der 25- bis 44-jährigen E-Mails nutzen, sind E-Mails heute ein extrem zuverlässiger Weg, um Mitarbeitende und Schulungsteilnehmende zu erreichen. Und sind wir ehrlich: Wie oft hast du dir nach einer Weiterbildung das Handout angesehen? 

Natürlich verursachen auch Herstellung und Nutzung von Geräten CO2. Bei einem Laptop im Durchschnitt ca. 250 kg CO2. Jedoch können auf einer Festplatte mehrere Millionen Seiten abgespeichert werden, oder du speicherst diese zentral in einer Cloud. Und ein Laptop hält im Durchschnitt bis zu fünf Jahre. Außerdem besitzen die meisten Personen bereits ein Gerät. Nur in sehr wenigen Fällen müssen für digitale Schulungsunterlagen neue Geräte angeschafft werden. Langfristig also eine große Ersparnis.


CO2 sparen durch weniger Reisen für Weiterbildung

Tipp 1: Hybride Arbeitsmodelle sparen CO2 – hybride Lernmodelle ebenso! Hybrid Learning und Blended Learning reduzieren CO2 einfach indem weniger Schulungsteilnehmer für eine Weiterbildung anreisen müssen. 

Bei hybriden Modellen finden Weiterbildungen sowohl digital als auch vor Ort statt, Teilnehmende und Unternehmen können selbst wählen, ob sich die Fahrt und der hohe CO2 Ausstoß lohnt. Blended Learning verlegt gezielt Lerninhalte, die Lernende allein bearbeiten können, in Onlinekurse. So kannst du, je nach Umsetzung, 20% bis 90% der Reisen reduzieren

Blended und Hybrid Learning im Vergleich

Vergleich: Blended Learning und Hybrid Learning reduzieren Präsenzzeiten und CO2-intensive Anreisen für Weiterbildung. / Eigene Darstellung

Tipp 2: Sind Reisen für eine Weiterbildung unvermeidbar? Auch hier kannst du CO2 einfach durch bekannte Methoden einsparen: Vermeide, dass Teilnehmende einzeln mit dem Auto anreisen (152 g CO2 / km). Setze stattdessen auf die Bahn (50-80 g CO2 / km) oder Fahrgemeinschaften. Von Kurzstreckenflügen müssen wir vermutlich gar nicht erst anfangen.

Bei großen Mitarbeitergruppen, beispielsweise für verpflichtende regelmäßige Unternehmensschulungen, kann sich auch ein Reisebus durchaus lohnen (36 g CO2 / km).


Fazit: Unternehmen können ihre CO2-Bilanz in der Weiterbildung enorm verbessern!

Zusammengefasst gibt es 4 Möglichkeiten, bei Fort- und Weiterbildungen in Unternehmen einfach CO2 einzusparen. So kannst du sowohl die Kosten senken, als auch die Umweltfreundlichkeit erhöhen:

  1. Nutze Recyclingpapier, drucke notwendige Unterlagen beidseitig oder steige auf digitale Lernunterlagen um.
  2. Nutze Hybride- oder Blended-Learning-Formate, um die Präsenzzeiten zu reduzieren. Setze bei notwendigen Reisen auf CO2 effiziente Fahrzeuge.

CO2-Potential von E-Learning: Kein Papier, keine Reisen

Das größte Potential für die Zukunft liegt mit einem reinen Blick auf die CO2-Bilanz wohl im E-Learning. Für rein digitale Weiterbildungen wird kein Papier benötigt, da alle Unterlagen in Online-Kursen bereitgestellt werden. In Kombination mit Webinaren oder persönlicher Betreuung über Videokonferenztools wie Zoom können auch Reisezeiten vollständig wegfallen. 

Zur Info-Seite "E-Learning in Unternehmen"

Viele Unternehmen nutzen aufgrund der Pandemiesituation heute schon Homeoffice und E-Learning. Doch die CO2-Bilanz spricht stark dafür, diesen Trend weiter zu verfolgen. Und auch erste Erkenntnisse in der allgemeinen Nachhaltigkeitsdebatte zeigen: Fernunterricht ist die nachhaltigste Form der Bildung!

Eine “perfekte Nullbilanz” wird auch E-Learning in Unternehmen nicht erreichen: Die Herstellung von Computern sowie die Stromgewinnung produzieren auch weiterhin CO2. Allerdings ist die Digitalisierung der Weiterbildung ein großer Schritt in die richtige Richtung: Eine bestmögliche Umweltfreundlichkeit in Unternehmen!

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