5 Dinge, die du von TikTok lernen kannst

5 Min. Lesezeit
Mi, 02.02.2022

Woran denkst du, wenn ich "TikTok" sage? Wenn du über 25 bist, vermutlich sowas wie "Das ist nichts für mich". Ich möchte dich heute dazu einladen, gemeinsam über den Tellerrand zu blicken: Was können wir im Bereich Learning and Development von TikTok lernen?

Was hältst du von TikTok?

Vielleicht irritiert dich schon die Frage bzw. das Thema: Was bitte soll TikTok mit Weiterbildung gemeinsam haben?! Tatsächlich habe ich selbst keinen Account bei der am häufigsten heruntergeladenen App überhaupt. Und ganz sicher müssen wir einiges an dem Anbieter kritisch betrachten, besonders hinsichtlich Datenschutz und Jugendschutz. Doch vor kurzem habe ich mich dabei erwischt, wie ich zu einem Freund meinte "Das ist nichts für mich" – und vermutlich klang deutliche Ablehnung aus meiner Stimme heraus. Im Gespräch merkte ich dann: Ich hab eigentlich gar keine Ahnung. Oder, ob es mit Bob Dylans Worten zu sagen:

"Kritisiere nicht, was du nicht verstehen kannst." Bob Dylan

Wann hast du zuletzt etwas verurteilt, ohne es wirklich zu kennen? Besonders im Bereich der (Weiter)Bildung ist das eine Gefahr, die Innovation und Erfolg im Keim erstickt. Wir machen uns stark für lebenslanges lernen und verurteilen gleichzeitig Trends, ohne uns mit ihnen auseinander gesetzt zu haben. Deshalb möchte ich dir heute am Beispiel TikTok zeigen, dass wir von allem etwas für unsere eigenen Ziele lernen können – wenn wir nur offen dafür sind.

Das ist TikTok: ..."ein Videoportal für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen kurzen Videoclips, das zusätzlich Funktionen eines sozialen Netzwerks anbietet (...)" - Wikipedia
 

Wenn du etwas mehr über TikTok erfahren möchtest, empfehle ich dir dieses Video von der Süddeutschen Zeitung – darin wird sachlich erklärt, wie TikTok aussieht und funktioniert:


5 Dinge, die WeiterbildnerInnen von TikTok lernen können

Tipp Nr. 1: Fass dich kurz!

Ein Merkmal und vermutlich auch ein großer Erfolgsfaktor ist die extreme Einschränkung in der Dauer der Inhalte: Videos dürfen maximal 60 Sekunden, meist eher 15 Sekunden lang sein. Dadurch werden NutzerInnen herausgefordert, ihre "Botschaft" stark zu komprimieren. Die Videos wirken unter anderem dadurch sehr leicht zugängig und "snackable", also schnell zu konsumieren.

Genau das raten ExpertInnen schon eine ganze Weile grundsätzlich bei Inhalten für Weiterbildung. Microlearning heißt hier das Schlagwort – oder konkret auf Bewegbilder bezogen Micro-Videos.

Das Konzept Microlearning funktioniert besonders gut im E-Learning: Mit kurzen Sinnabschnitten machst du es deinen Teilnehmenden leichter, die Gedanken des Trainers nachzuvollziehen. Und höheres Verständnis führt zu größerer Motivation, das wiederum zu höherem Verständnis und so weiter. Schließlich konsumieren Teilnehmende im E-Learning Inhalte ja auch in kurzen Häppchen – da ist es quasi ein Service von dir, möglichst kleinteilige Sinnabschnitte zu bieten und so jederzeit Pausen zu ermöglichen.

Übrigens: Bei Videos für E-Learning empfehlen wir eine maximale Länge von 3 Minuten.
 

Tipp Nr. 2: Verwende Videos!

Der wohl offensichtlichste Tipp, wenn es um TikTok geht – denn schließlich ist TikTok vor allem eine Videoplattform. Und damit sehr erfolgreich. Dass Videos nicht nur bei der jüngsten Generation extrem beliebt sind, zeigt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2021, die Marie-Christine Schindler hier sehr schön zusammengefasst hat. Die Kernaussagen:

  • 55% aller Befragten nutzen täglich Medien im Internet
  • 36% aller Befragten nutzen täglich Videos im Internet

Durchschnittlich nutzen alle Befragten 64 Minuten pro Tag Online-Videos – wobei es bei 14-29 Jährigen ganze 142 Minuten und bei 30-49 Jährigen 85 Minuten sind. Tendenz steigend, wie die Studien vergangener Jahre zeigen. Worauf wartest du also noch?

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Info-Seite

How to: Videos für Online-Kurse drehen

Dass Videos ein geniales Medium sind, darüber sind sich die meisten Trainer und Coaches einig. Doch: Wie gelingt ein gutes Video? Wie spreche ich vor der Kamera? Wir haben viele konkrete Tipps für dich auf einer Info-Seite gesammelt:Zur Info-Seite "Videos für Online-Kurse"

 

 

Tipp Nr. 3: Lass Spaß zu!

TikTok ist ein gute Beispiel dafür, wie Humor in Form von kurzen Videos Eindruck hinterlassen kann. Besonders für die Zielgruppe von Schülern und Azubis gibt es auch auf TikTok immer mehr Inhalte mit seriösem Hintergrund – beispieslweise der Kanal "behind the science". Darin zeigt und erklärt Physiker und Podcaster Dr. Reinhard Remfort anhand von Alltagsgegenständen einfache Experimente. 

Ob auch Erwachsene Spaß beim Lernen haben dürfen, hatten wir an anderer Stelle im Blog bereits diskutiert. Das Prinzip "Lustige und praxisnahe Beispiele zeigen, um Inhalte zu vermitteln" funktioniert auch bei Menschen jenseits der 25. Du musst ja nicht gleich völlig absurde Tanzvideos drehen, die häufig das Bild von TikTok prägen. Doch ab und zu sich selbst nicht zu ernst nehmen kommt meistens gut an.

Mit gutem Beispiel voran geht hier beispielsweise Büro-Coach Jörg Reimann. Er dreht nicht nur seine Videos mit viel Witz und Charme, sondern ergänzt seinen Online-Kurs auch durch "witzige Outtakes" – also Filmmaterial, bei dem irgendetwas auf lustige Art und Weise schief gelaufen ist. Das bringt sehr viele Sympathiepunkte, was im E-Learning aufgrund der Distanz zu den Teilnehmenden extrem viel wert ist. Klar ist aber auch: Gezwungen Witze erzählen bringt auch nichts – die spaßige Art muss schon irgendwie zu deinem Charakter passen.

Tipp Nr. 4: Rege zum aktiven Handeln an!

Bei TikTok hast du das Gefühl, Teil einer großen Gemeinschaft zu sein, obwohl du alleine zuhause sitzt. Sogenannte "Challenges" sind sehr beliebt, bei denen User andere dazu auffordern, etwas nachzumachen. Das sind manchmal (wie oben im Video genannt) dumme Ideen wie "Kühe erschrecken", aber auch sportliche Herausforderungen. Und durch die technische Möglichkeit, andere Videos im eigenen Video einzublenden, entsteht auch optisch eine Interaktion, die weniger einseitig wirkt als sie ist.

Was lernen wir daraus für die betriebliche Weiterbildung? Gib deinen Teilnehmenden das Gefühl, nicht allein zu sein! Auch dieser Tipp gilt vor allem fürs E-Learning, bei dem die räumliche und zeitliche Distanz oft ein Knackpunkt für Trainer und Coaches ist. Denke deshalb immer an gute Handlungsaufforderungen, die leicht umsetzbar sind. Und vielleicht passt auch die ein oder andere "Herausforderung" in deinen Online-Kurs.

Tipp Nr. 5: Halte Teilnehmende am Ball!

Der letzte Punkt ist aus Jugendschutzgründen im Falle von TikTok bedenklich: Die App ist so gebaut, dass du automatisch von Video zu Video weitergeleitet wirst. Und da die Videos so kurz sind, denkst du dir als BetrachterIn schnell "Ach, das klingt witzig, das schau ich noch zu Ende". Ein Teufelskreis, der süchtig machen kann.

Doch trotz aller Kritik ist die Psychologie hinter der Technik spannend. Für Online-Kurse bzw. E-Learning können wir von TikTok lernen, gute Verknüpfungen zwischen den Inhalten zu schaffen und die Teilnehmenden immer weiter durch den Kurs zu leiten. Und hier schließt sich der Kreis der Tipps wieder: Das funktioniert am besten mir kurzen Videos, die in sich geschlossen sind und gleichzeitig aufeinander aufbauen.


Was lernst du von TikTok – und von diesem Artikel?

"Die Welt besteht aus denen, die etwas in Gang setzen, denen, die zusehen, wie etwas geschieht, und denen, die fragen, was geschehen ist."Norman R. Augustine (Manager und Ingenieur in der Luftfahrtindustrie)

Mein Extra-Tipp und der Grund für diesen Artikel ist: Sei offen für Unbekanntes, auch wenn es dir auf den ersten Blick schlecht/abstrus bzw. außerhalb deiner Welt erscheint. Neben TikTok gibt es noch weitere Trends, die offensichtlich Menschen begeistern. Und als Weiterbildner lohnt es sich schließlich immer, der Begeisterung auf den Grund zu gehen.

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