3 Fehler im Blended Learning, die du nicht machen solltest

6 Min. Lesezeit
Mi, 01.05.2019

Für viele Weiterbildner ist Blended Learning noch Neuland: Präsenztraining und Online-Lernen zu verbinden klingt kompliziert und aufwändig. Wir zeigen dir hier die 3 klassischen Fehler im Blended Learning – und geben Tipps für die Praxis, wie du sie vermeidest. Denn: Blended Learning muss nicht schwer sein!

Das Thema Blended Learning ist in der Weiterbildungsbranche seit Jahren quasi omnipräsent: Auf Blogs wie unserem, in Fachzeitschriften und in etlichen Studien wird von der nicht-ganz-so-neuen Methode berichtet. Im Fokus stehen meist die Vorteile und Chancen, die die Verzahnung von Präsenz- und Online-Lernen bieten. Logisch: Blended Learning hat unzählige Vorteile für Weiterbildner, Teilnehmer und Unternehmen!

Aber seien wir mal ehrlich: Keine neue Methode kommt ohne kleine Stolpersteine aus.

Grundsätzlich ist ein Blended Learning in der Weiterbildung nicht schwer umzusetzen: Es gibt unterschiedliche Modelle für die Praxis, viele Methoden für die Vorbereitung und unsere 10 goldene Regeln, mit denen auch Einsteigern das erste Blended Learning gelingt.


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Die typischen "drei K"-Fehler

Im engen Austausch mit Trainern und Weiterbildungs-Experten stolpern wir immer wieder über typische Fehler, die besonders beim ersten Einsatz von Blended Learning vorkommen. Diese geschehen fast immer im Zusammenhang mit den ‘drei K’:

  • der Komplexität,
  • der Kommunikation und
  • der Korrektur.

Im Folgenden stellen wir dir diese drei Punkte vor, erklären dir die häufigsten Fehler und geben dir konkrete Tipps, wie du sie vermeiden kannst.

Fehler Nr.1 im Blended Learning: Zu hohe Komplexität

Bei zu hoher Komplexität der Lerninhalte blicken die Teilnehmer nicht mehr durch.

Lernen muss einfach sein – je einfacher, desto besser lassen sich Inhalte vermitteln und Wissen oder Verhaltensweisen festigen. Eine hohe Komplexität im Blended Learning kann durch zwei klassische Fehler bei der Planung entstehen: Unpassende Inhalte und eine falsche Plattform.

Falsch: Online-Kurse mit zu vielen oder unpassenden Inhalten

Einfach alle Inhalte blind in einen Online-Kurs zu stopfen – das entspricht absolut nicht dem Grundgedanken des Blended Learning. Daraus entstehen viel zu umfangreiche Kurse mit Inhalten, die nicht auf die Methode abgestimmt sind. Blended Learning ist kein E-Learning! Der Fokus liegt nicht allein auf der selbstgesteuerten Lernphase im Online-Kurs, sondern auch auf Präsenzterminen. Ist der Online-Kurs zu voll, zu lang und zu unübersichtlich, sind die Teilnehmer nicht lange motiviert.

  • Lösung: Überlege dir vor der Erstellung des Online-Kurses, welche Inhalte in welchem Format gut funktionieren! Die Vorbereitung und Nachbegleitung lassen sich online am besten realisieren. Praktische Übungen und Fragen der Teilnehmer sind eher Präsenz-Themen. Und: Ein kleiner Kurs mit kurzen Lernimpulsen ist im Blended Learning mehr wert als riesige Kurse mit mehrstündigen Lerneinheiten!

Falsch: Eine ungeeignete Plattform

Die Auswahl an Learning-Management-Systemen auf dem Markt ist groß. Doch die Verbindung von Online- und Präsenzlernen stellt ganz besondere Ansprüche an eine Lernsoftware. Klassische LMS, die einen großen Pool an Funktionen bieten, sind oft kompliziert zu bedienen. Der Fokus liegt zudem auf der Bereitstellung von Inhalten – eine flexible Verbindung mit Präsenztrainings ist oft nicht vorgesehen.

Umfassende Informationen zur Auswahl passender Software für Blended Learning findest du hier: Darum sind typische LMS keine gute Software für Blended Learning
  • Lösung: Wähle eine Software, die auf Blended Learning ausgerichtet ist! Im Fokus darf nicht der Funktionsumfang stehen, sondern die einfache Bedienbarkeit. Das betrifft sowohl dich als Trainer bei der Inhaltserstellung, als auch die Teilnehmer, die sich die Inhalte später ansehen. Teste vor dem ersten Live-Einsatz, wie einfach der Zugang und die Navigation durch den Kurs für die Teilnehmer ist.

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Fehler Nr. 2: Schlechte Kommunikation

Kommunikation ist die Grundlage jedes Lernens, auch im Blended Learning

Für die Wissensvermittlung ist die Kommunikation ein zentraler Aspekt. Deshalb ist dieser Punkt auch anfällig für Fehler, die den Lernerfolg maßgeblich beeinflussen. Im Blended Learning geschehen Kommunikationsfehler insbesondere an zwei Stellen: Bei der Kommunikation mit dem Teilnehmer und der Verbindung der Formate.

Falsch: Fehlende Aufklärung der Teilnehmer

Die Verbindung von Präsenz- und Online-Lernen ist noch relativ neu. Daher kannst du nicht voraussetzen, dass deine Teilnehmer sich unter “Blended Learning” etwas vorstellen können. Werden die Teilnehmer vor Beginn der Weiterbildung nicht aufgeklärt, ist das Risiko hoch, dass sie unvorbereitet zum Präsenztermin kommen oder die Online-Begleitung nicht richtig nutzen.

  • Lösung: Kläre deine Teilnehmer vor dem Start über die neue Methode auf! Besonders für die selbstgesteuerte Online-Phase müssen die Teilnehmer wissen, was von ihnen verlangt wird, wie oft dort Inhalte bearbeitet werden müssen und wie sie mit der Software umgehen. Hier ist es hilfreich, wenn du eine einfache Software gewählt und übersichtliche Kurse erstellt hast (siehe Fehler Nr.1).

Falsch: Fehlende Verbindung zwischen Präsenz- und Online-Phase

Die Verzahnung der unterschiedlichen Phasen ist das Herzstück von Blended Learning. Hier zeigen sich die meisten Fehler, die bereits in der Planung fußen: Werden keine Verbindungen aufgebaut zwischen Online-Inhalten und Präsenz-Übungen, geht der Sinn der Verzahnung verloren. Der Lerneffekt für die Teilnehmer bleibt aus.

  • Lösung: Achte immer auf die Verzahnung von Online-Phasen und Präsenz! Mach dich nicht selbst überflüssig, in dem du alles in den Online-Kurs schiebst – und gib deinen Online-Inhalten immer einen Sinn! Erstelle deine Inhalte so, dass immer ein Bezug aufgebaut werden kann. Kündige beispielsweise im Kurs an, dass Fragen aus dem Online-Kurs im Live-Termin besprochen werden. Oder prüfe Wissen aus der Präsenz später im Online-Kurs ab.

Fehler Nr. 3: Fehlende Korrektur

Umsetzung von Feedback und Kritik ist wesentlich zur Optimierung des Blended Learning

Mit Korrektur ist nicht gemeint, dass du deine Teilnehmer korrigieren sollst – sondern sie dich! Wie oben erklärt, lebt Blended Learning von wechselseitiger Kommunikation: Wissen und Unterstützung von dir und, im Anschluss, Rückmeldung von den Teilnehmern. Fehler passieren auch hier häufig an zwei Stellen: Beim Umsetzen von Feedback und bei den (zu) hohen Ansprüchen an dich selbst.

Falsch: Kein Feedback aufnehmen

Dein Online-Kurs und deine Präsenzzeit können noch so gut geplant sein: Wichtig ist, wie sie in der Praxis funktionieren. Ohne direktes Feedback kannst du dein Blended Learning nicht anpassen, auf Probleme eingehen und selbst dazulernen. Du erfährst vielleicht nie, warum Inhalte nicht verstanden oder Änderungen nicht in den Alltag übernommen werden.

  • Lösung: Bitte deine Teilnehmer immer um Feedback! Ein kurzer Fragebogen zur persönlichen Meinung der Teilnehmer lässt sich meist einfach in den Online-Kurs integrieren. Noch besser ist, wenn du nicht nur die Teilnehmer fragst: Auch der Auftraggeber, Personalverantwortliche oder andere Personen, die an der Maßnahme beteiligt waren, können dir wertvolle Rückmeldung geben.

Wie Interaktionen zudem noch Spaß ins Training bringen, erfährst du hier: Quiz, Umfrage, Prüfung: So gelingt eine interaktive Online-Begleitung.

Falsch: Zu ungeduldig sein

Nutzt man neue Methoden, können sich aber immer mal kleine Fehler einschleichen. Die Folge davon darf aber nicht sein, aufzugeben (oder gar nicht erst mit etwas Neuem anzufangen). Änderst du nach dem ersten negativen Feedback gleich deine ganze Methodik, kannst du dich nicht verbessern. Ständige Änderungen im Ablauf einer Weiterbildung verwirren außerdem deine Teilnehmer.

  • Lösung: Nimm Kritik an und setze sie zu einem passenden Zeitpunkt um! Nimm gezielt Änderungen anhand des Feedbacks vor. Aber: Vermeide große Veränderungen an Inhalten oder Ablauf während des laufenden Trainings. Mit der Zeit (und mit Geduld) kannst du so deinen Online-Kurs perfektionieren.

Im Folgenden fassen wir die klassischen Fehler im Blended Learning und die Lösungen für dich als einfache Checkliste zusammen:

 

Checkliste: Fehler im Blended Learning vermeiden

Reduziere die Komplexität!
 Erstelle einen kompakten Online-Kurs mit passenden Inhalten!
 Wähle eine Software, die für alle Beteiligten einfach zu bedienen ist! 

Verbessere die Kommunikation!
 Kläre deine Teilnehmer über ihre Rolle im Blended Learning auf!
 Zeige deutlich die Verbindung zwischen Online und Präsenz! 

Nimm Korrekturen vor!
 Bitte alle Beteiligten um Feedback zu Inhalten und Ablauf!
 Optimiere dein Blended Learning fortlaufend!

Du möchtest mit Blended Learning dein Training verbessern? Wir helfen dir dabei: Lade dir unseren kostenlosen Blended Learning Leitfaden herunter, der dich in neun einfachen Schritten zum Ziel bringt! Darin enthalten sind verschiedene Modelle, Tipps für die Inhaltserstellung und vieles mehr – kurz: Alles was du brauchst, um jetzt mit Blended Learning durchzustarten!

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