Steckbrief: Das sind Micro-Credentials

3 Min. Lesezeit
Mi, 13.07.2022

Lernen muss flexibler und selbstbestimmter werden! Damit das gelingt, setzen viele Weiterbildungsprofis zunehmend auf Micro-Formate. Erfahre in diesem Artikel, warum Micro-Credentials längst nicht nur an Hochschulen sinnvoll sind, sondern auch für Bildungsanbieter und größere Unternehmen.

Definition: Das bedeutet "Micro-Credential"

In der Welt der Erwachsenenbildung wird vieles zunehmend kleinteiliger: Microlearning heißt das Stichwort, das uns hier im Blog auch schon lange beschäftigt. Den Begriff "Micro-Credential" haben wir in der blink.it-Redaktion zuerst im Trendmonitor 2022 gelesen: In der Studie stimmten 77% der Befragten zu , dass Micro-Credentials prinzipiell die Attraktivität für informelles Lernen steigern. Doch was steckt hinter dem Begriff?

Ein Micro-Credential (auch Microcredential, Microdegree oder Nanodegree genannt) ist sowohl eine Bezeichnung für eine Bescheinigung der Teilnahme an einem kompakten Bildungskurs als auch Bezeichnung für einen kompakten Bildungskurs an sich.
Wikipedia

Ein Micro-Credential ist also ein Mini-Zertifikat für eine Lerneinheit oder einen kleinen Kurs. Was dieses Konzept für Bildungsanbieter und PersonalentwicklerInnen an Unternehmen bedeuten kann, fassen wir jetzt übersichtlich in einer Art Steckbrief zusammen.

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Mit Micro-Credentials gelingt Lernen standardisiert und gleichzeitig teilnehmergesteuert.

Unter die Lupe genommen: Steckbrief Micro-Credentials

Was ist ein Micro-Credential?

Kurz gesagt ist ein Micro-Credential ein Zertifikat über eine spezifische Fähigkeit. Die Inhalte und auch der entsprechende Kurs sind dabei möglichst konkret und kurz gehalten.

Wichtig ist, dass ein Micro-Credential allgemein gültig und die Inhalte somit leicht verständlich und vergleichbar sein sollten.

Warum sind Micro-Credentials fürs Lernen sinnvoll?

Grundsätzlich hat jedes Zertifikat zwei Einsatzzwecke, die parallel laufen:

  • Anreiz und Belohnung für den Lernenden, etwa durch Gamification
  • Äußere, formale Bestätigung über einen Wissensstand oder eine Fähigkeit

Zertifikate für kleinteilige ("Micro") Lerneinheiten sind zusätzlich besonders niederschwellig und praxisbezogen. Sie sollen die Effizienz von Bildung steigern und Lernen generell einfacher und selbstgesteuerter machen.

Wo kann ich Micro-Credentials einsetzen?

Ursprünglich sind Micro-Credentials für den Einsatz an Hochschulen gedacht: Abschlüsse sollten international vergleichbarer und flexibler durchführbar werden. Vielleicht erinnerst du dich an die politische Debatte rund um den Bologna-Prozess Anfang des Jahrtausends. Europaweit sollten Hochschulabschlüsse vergleichbar gemacht werden. Mobilität, internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie Beschäftigungsfähigkeit waren Hauptziele der internationalen Umstellung auf Bachelor/Master.

Mehr und mehr erkennen in den letzten Jahren auch Bildungsanbieter und größere Unternehmen den Sinn von Micro-Credentials. Das Prinzip, das Hochschulabschlüsse in der EU vergleichbar macht, kann auch in Unternehmen mit mehreren Zweigstellen funktionieren!

Welche Konzepte sind mit Micro-Credentials verwandt?

Die Welt des Microlearning wird gefühlt täglich erweitert von neuen Lernmethoden. Sie alle beruhen auf ähnlichen Konzepten, die miteinander verwandt sind:


All diesen Lernkonzepten liegt ein Gedanke zugrunde: Das Gelernte soll langfristig verankert und in erfolgreich die Praxis umgesetzt werden.

Für welche Themen sind Micro-Credentials geeignet?

Besonders gut eignen sich die Mini-Zertifikate für Hard-Skills, da diese besonders gut vergleichbar sind. Beispielsweise Sprachfähigkeiten, Kenntnisse über ein Office-Programm oder ähnliches. 

Für welche Teilnehmenden sind Micro-Credentials geeignet?

Grundsätzlich sind Micro-Credentials natürlich für alle geeignet, die einen Hard-Skill lernen und zertiziert haben möchten. Einige Zielgruppen eignen sich jedoch besonders gut, wie der SVEB (Schweizerischer Verband für Weiterbildung) im Rahmen eines Projekts angibt:

Durch die Niederschwelligkeit der Angebote gehen Fachleute davon aus, dass vor allem gering Qualifizierte, Personen ohne Berufsabschluss sowie benachteiligte Bevölkerungsgruppen wie Migranten und Flüchtlinge potentielle Zielgruppen für Micro-Credentials sein könnten.
SVEB zum Projekt "Micro-Credentials"

Praxistipps für Unternehmen und Bildungsanbieter

Als Institut bzw. Bildungsanbieter könntest du mit Micro-Credentials Kurse anbieten, die eine ganz bestimmte Zertifzierung ermöglichen. Besonders spannend sind hier die oben genannten Zielgruppen, also beispielsweise mit niedrigem Bildungsstandard. Aber auch thematisch eignen sich manche Kurse für Micro-Credentials besonders gut, etwa Sprachkurse.

Für Unternehmen mit mehreren Zweigstellen ist das Konzept Micro-Credential besonders spannend: Vereine Mitarbeitende unterschiedlicher Standorte, ggf. sogar international, mithilfe von einheitlichen Zertifikaten – also Micro-Credentials. Ein spitzes Thema, ein Zertifikat, für alle überall und allgemein gültig.

Was denkst du, sind Micro-Credentials eine Möglichkeit, deine Weiterbildung voran zu bringen? Schreibe uns gerne eine Nachricht!

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