Der neue Methodenkoffer für den Trainer 4.0: Laptop, Smartphone, Mikrofon und Licht

3 Min. Lesezeit
Di, 16.08.2016

Mit der zunehmenden Digitalisierung der Arbeit verändern sich die Anforderungen an Trainer und Coaches. Meine Vermutung: dieser Trend wird sich in den nächsten 5-10 Jahren fortsetzen. Die Arbeitswelt 4.0 wird geprägt sein von schnellen Innovationszyklen, flexiblen Arbeitsbedingungen und fortlaufender Weiterbildung für die Arbeitnehmer. Mit diesem Wandel stehen auch Trainer, Coaches und andere HR-Professionals vor neuen Herausforderungen. Die Düsseldorfer Unternehmensberatung metaBeratung hat in ihrer Umfrage “Human Resources in der digitalen Transformation” 100 Führungskräfte befragt, welche Eigenschaften für die Mitarbeiter von morgen wichtig sein werden.

Welche Kompetenzen sind für Mitarbeiter in einer digitalisierten Arbeitswelt wichtig? Quelle: https://www.metaberatung.de/fileadmin/metaberatung-content/news/metaBeratung-Infografik-PM-Angst.pdf

 

Ein kurzer Blick auf die Grafik zeigt, Trainern und Coaches werden auch in Zukunft viel zu tun haben. Was steht ganz oben auf der Liste? Die “klassischen” Trainingsthemen: Veränderungsbereitschaft, Flexibilität, Kreativität und Kommunikation. Was haben diese Traininganlässe gemeinsam? Diese Themen lassen sich nicht von heute auf morgen verändern. (Hinweis: Wenn Du weißt wie das geht, dann wäre ich sehr neugierig ;) )

Diese Themen beziehen sich auf Veränderungen im Verhalten, bei den Gewohnheiten und ein Stück weit auf die Persönlichkeit. Solche Veränderungen brauchen eine langfristige Begleitung. Bei einem Eintages-Workshop oder einem Wochenend-Seminar lässt sich bestimmt was auf der “Wissensebene” vermitteln. Nachhaltige Veränderungen kommen aber nur zu Stande, wenn dass was gelernt wurde, auch noch 12 Wochen später praktiziert wird und in neue Gewohnheiten übergeht. Zunehmend möchten Kunden wissen, wie Trainer und Coaches mit dieser Transferlücke umgehen. Eine gute Antwort kann eine Online-Begleitung für nachhaltige Veränderung sein. Dafür musst Du nicht viel an deinem bestehenden Trainingsangebot verändern. Mit der Lernform des Blended-Learning erweiterst Du deine Präsenzveranstaltungen um die passenden Online-Inhalte. Diese Online-Inhalte bietest Du als Online-Begleitung zu deinem Kurs an.

Was muss ein Trainer in der digitalisierten Arbeitswelt können?

Die Antwort: Informieren, unterstützen und begleiten. Ich möchte dir meine Vision schildern: Lerninhalte sind leicht zugänglich und an die Vorkenntnisse und Bedürfnisse der Lernenden angepasst. Die Lernenden lernen selbstgesteuert und unterstützen sich gegenseitig mit Hilfe von Lerngruppen und Erfahrungsaustausch. Als Trainer stellst Du den Teilnehmern eine Auswahl an Online-Inhalte zur Verfügung und die Lernenden bestimmen selbst, welche Inhalte sie vertiefen möchten. Während den Präsenztreffen konzentrierst Du dich auf die Hindernisse, die dem Praxistransfer im Wege stehen. Videoinhalte spielen für dich in der Begleitung eine besondere Rolle. Du hast mit den Teilnehmern während der Präsenzphase eine Beziehung aufgebaut. Mit Videobotschaften von dir, sprichst Du deine Teilnehmer persönlich an und informierst über Übungen und Aufgaben. Auch deine Teilnehmer halten hier Wissen, Einsichten und Trainingserfahrungen per Videoaufnahme fest.

Darum produzierst Du als Trainer 4.0 zukünftig deine eigenen Kurse und Videos

Egal, ob als freier Trainer oder als Inhouse Trainer im Unternehmen, in Zukunft wirst Du Trainingsinhalte selber produzieren. Was sich im ersten Moment nach viel Arbeit anhört, ist - mit dem richtigen Knowhow und Software-Unterstützung - halb so wild. Den fachlichen Hintergrund zu deinem Thema bringst Du mit. Schließlich vermittelst Du deine Themen bereits in den Präsenzveranstaltungen. Es fehlen nur noch die Online-Inhalte. Wenn Du diese selber produzierst, musst Du nur auf wenige didaktische und medientechnische Aspekte achten, um gute Ergebnisse zu bekommen. Wenn Du mit einem Programm, wie zum Beispiel PowerPoint ausgestattet bist, dann kannst Du direkt loslegen und die Online-Inhalte zu deiner Online-Begleitung erstellen. Mit dem Programm kannst Du auch Grafiken gestalten, die Du in deine Videoaufnahmen einbaust. Diese Aufnahmen machst Du mit deinem Smartphone und einem externen Mikrofon. Was in der Vergangenheit aufwendig und kostspielig zu produzieren war, erledigen heute Programme auf deinem Laptop oder Tablet.

Welche Veränderungen erlebst Du? Hast Du vielleicht eine andere Perspektive zu diesem Thema? Was produzierst Du bereits selbst? Schreib uns deine Erkenntnisse.

PS: Der deutsche Weiterbildungstag (September 2016) widmet sich dem Thema "Weiterbildung 4.0". Vielleicht ist eine interessante Veranstaltung in deiner Nähe dabei.

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