Trainingsziele langfristig begleiten – Teil 2: Hilfsmittel für die Zielerreichung

5 Min. Lesezeit
Di, 31.05.2016

Im ersten Teil dieses Beitrags habe ich Ihnen schon folgende Teile vorgestellt:

  • Warum sind Trainingsziele wichtig?
  • Wie legst Du Trainingsziele fest?
  • Welche Hürden und Hindernisse erschweren die Umsetzung?

Wenn Du neugierig bist, hier findest Du den Artikel Teil 1:

https://www.blink.it/trainingsziele-langfristig-begleiten-teil-1-ziele-und-zielsetzung/

Im zweiten Teil geht es um den Einsatz von Hilfsmitteln für die Zielerreichung. Ich möchte kurz noch einmal darauf eingehen, welchen Zweck diese Hilfsmittel haben. 

Warum ist Ziele dokumentieren hilfreich? Die Antwort: Erfolg messen und klare Verhältnisse schaffen

Bevor es mit dem dokumentieren der Ziele losgeht, müssen diese Ziele erst festgelegt werden. Im ersten Teil hast du schon von der SMART-Methode gelesen: Ziele sollen Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert sein. Spezifische, anspruchsvolle Ziele führen zu einer besseren Leistung, im Vergleich zu einfachen Zielen, vaguen Zielbeschreibungen oder abstrakte Zielvorstellungen. Abstrakt und vage ist zum Beispiel “Gib dein Bestes” (Quelle). Werden SMARTe Ziele definiert, wird ein wichtiger Prozess angeregt. Aus den unspezifischen Vorstellungen wird ein konkreter Plan. Dieser Plan besteht dann aus einzelnen, spezifischen Handlungsschritten.

Das “M” in der SMART-Methode steht für messbar. Hier kommt die Dokumentation ins Spiel. Irgendwie muss man seinen Fortschritt festhalten. “Das mache ich im Kopf…” ist eine beliebte Antwort - funktioniert dann aber meist nicht. Verschiedene Urteilsfehler, Erinnerungslücken oder Gedächtnisverzerrungen sorgen dafür, dass unsere Einschätzungen fehlerhaft werden. Eine Dokumentation gibt uns eine objektive Rückmeldung. Sie zeigt, wann man erfolgreich war und wann man durch ein Hindernis zurückgehalten wurde. Auf diese Weise kann man seine Entwicklung nachvollziehen, für zukünftige Situationen planen und gegebenenfalls die Handlungsstrategie anpassen.

Wenn Du die Dokumentation zu einem belohnenden Ereignis machst, dann wird dieses Verhalten automatisch verstärkt.

ziele dokumentieren und gewohnheit verstärken

Es entsteht ein positiver Kreislauf:

  • Das Ziel für den Tag wird umgesetzt
  • Man freut sich, ein Kreuz im Kalender zu machen
  • Nach einer Woche schaut man auf den Kalender und freut sich über mehrere Kreuze
  • Nach den ersten Wiederholungen werden die ersten positiven Veränderungen bemerkbar
  • Die Motivation steigt zusätzlich
  • Nach vielen Durchgängen bildet sich eine Gewohnheit

Betone in deinen Trainings, dass es besser ist, mit einem Ziel zu beginnen. Auch das nicht-erreichen des Ziels, sollte dokumentiert werden. Erkläre deinen Teilnehmern, dass sie eine Verantwortungspflicht gegenüber sich selbst entwickeln müssen.

Doku-Hilfsmittel für deine Teilnehmer

Als Trainer oder Coach kannst Du die Hilfsmittel in deinem Training nur vorstellen. Deine Herausforderung liegt darin, die Teilnehmer davon zu überzeugen, warum die Dokumentation nützlich ist. Bereite dich auf Einwände vor! Am gängigsten ist das Argument: “Dafür habe ich keine Zeit.” Zwei Gedanken dazu: 1. Ja, man muss sich die Zeit nehmen ein Kreuz in einem Kalender zu machen oder einen Button zu klicken. Mit der richtigen Methode geht das jedoch schnell und das Dokumentieren geht leicht von der Hand. 2. Wenn das Ziel wichtig ist, findet man die Zeit. Mit diesen Hilfsmittel dokumentieren deine Teilnehmer ihren Fortschritt.

Die klassische Variante: Papier und Stift

notizblock ziele dokumentieren

Die klassische Variante gelingt mit Kugelschreiber und Stift. Eine Tabelle ist hilfreich, um den Überblick zu bewahren. Moleskine bietet Vorlagen für Timer (Vorlage mit Tabelle). Hier zwei Vorlagen:

moleskine vorlage gewohnheiten ziele

Ein einfacher Spiralblock führt genauso zum Ergebnis, wie ein schön gestaltetes Notizbuch (http://www.thehabitjournal.com/work/). Wenn Du ein Trainingspaket anbietest, kannst Du ein solches Notizbuch für dein Training anpassen und als Produkt verkaufen. Diese Firma Brandbook bietet einen Konfigurator für Notizbücher. Wenn Du zusätzliche Trainingsmaterialien online gestellt hast oder über eine Online-Begleitung verfügst, dann kannst Du dein Trainingsnotizbuch mit diesen Materialien verknüpfen. Wie das geht, habe ich in diesem Artikel vorgestellt (So informierst Du über deine Onlinebegleitung). Deine Teilnehmer können in deinem Training die ersten Einträge notieren. Über eine Vorlage für die Dokumentation freuen sich deine Teilnehmer. Diese Vorlage lässt sich auch gut mit einer App oder deiner Onlinebegleitung verknüpfen. Zum Beispiel kann man sich von einer App an das Dokumentieren erinnern lassen. Wenn Du sehen möchtest, ob deine Teilnehmer ihre Ziele dokumentiert haben, dann kannst Du sie um ein Bild von ihrer Doku bitten. Um schnell eine Seite aus einem Notizblock aufzunehmen, verwendet man am besten die Smartphone-Kamera oder eine Scanner-App (zum Beispiel Scanbot).

Modern: Dokumentieren mit Hilfe von Apps

Für das Dokumentieren gibt es mittlerweile unzählige Apps. Diese Apps werden häufig auch als "habit tracker" bezeichnet. Das Design muss man nach Geschmack auswählen. In der Funktionalität unterscheiden sich die meisten Apps nur minimal. Wichtig ist auch eine schnelle Eingabe und einfache Handhabung.

Ich stelle nun eine kleine Auswahl an Apps vor:

Google Kalender App

Vor kurzem hat Google bei Smartphone Kalender App der eine Dokumentationsfunktion hinzugefügt. Über die Option “Ziel” hinzufügen lässt sich ein Ziel oder eine Aufgabe hinzufügen. Ich verwende sowieso den Google Kalender und habe mit dieser zusätzlichen Funktion gemacht gute Erfahrungen gemacht. Die Dokumentation lässt sich einfach einstellen und die Google Kalender App ist kostenlos. 

Neben der Google Kalender App gibt weitere (kostenpflichtige) Alternativen. Ich möchte hier drei Apps nenne, die ich selbst getestet habe:

Momentum

Momentum App
Momentum (nur iOS)

Habitbull

Habitbull App
Habitbull

Rewire

Habitbull App
Rewire

Diese Apps bieten die standardmäßigen Dokumentationsfunktionen mit Erinnerungen. Mir gefällt das einfache Design und die grafischen Auswertungen. Sehr schön finde ich die grafische Rückmeldung, wenn man ein Ziel wiederholt erfolgreich umgesetzt hat.

Du kannst deinen Teilnehmern diese Auswahl an Apps vorstellen. Erkläre ihnen warum es wichtig ist, die Fortschritte in ihrer App zu dokumentieren. Eine App kann praktisch sein, weil man in der Regel sein Smartphone dabei hat und die meisten Apps Erinnerungsfunktionen anbieten. In deiner Onlinebegleitung kannst Du nachfragen, wie häufig deine Teilnehmer in der Woche ihre Fortschritte dokumentiert haben.

Wir finden es ziemlich cool, das sich im Trainingsbereich langsam herausstellt, welchen Raum E-Learningmethoden, Medien (z.B. Video oder interaktive Präsentationen) und Apps einnehmen. Wir möchten dir zeigen, wie Du deine Präsenztrainings online erweitern kannst. Wenn Du Fragen hast oder eine gute Verknüpfung von offline und online kennst, dann schreib uns ein Kommentar. Wir zeigen dir natürlich gerne, wie Du deine Präsenztrainings mit der blink.it App online begleiten kannst und damit deine Teilnehmer noch besser vom Wissen zum Können bringst.

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